Acht clevere Tipps zum Geld sparen in Kanada

Kanada ist für Urlauber aus Deutschland ein sehr preiswertes Reiseland. Benzin & Diesel kosten viel weniger als in Deutschland und der günstige Umtauschkurs vom Euro zum Kanadischen Dollar macht Restaurantbesuche und viele Einkäufe preiswert.

Trotzdem habe ich hier 8 smarte Budget Reisetipps für Dich, mit denen Du in Kanada Geld sparen kannst ohne auf spannende Erlebnisse verzichten zu müssen.

Mein Ratgeber mit cleveren Spartipps richtet sich vor allem an Besucher, die Kanada im eigenen Fahrzeug oder als Backpacker bereisen. Meine Tipps sind optimal für Vanlife Entdecker, abenteuerlustige Camper und Overlander im selbst ausgebauten Truck, weniger für Pauschalreisende. Anstatt irgendwelcher eher allgemein gehaltenen Taxfree, Hotel oder Restaurant Tipps findest du in diesem Blog daher handfeste Vorschläge, wie du als Individualreisender in Kanada konkret und sofort die Reisekosten auf deinem Roadtrip senken kannst.

Los geht es mit einem Tipp zur Einreise:

#1 Economy in Economy+ umbuchen, aber erst vor dem Abflug am Schalter

Egal ob du im eigenen Fahrzeug unterwegs bist oder in Kanada einen Camper gemietet hast: du wirst mit dem Flugzeug nach Kanada einreisen müssen. Sechs Stunden Economy nach Kanada zu fliegen ist dabei eine einzige Strapaze.

Völlig gleich, wo du gebucht hast: jeder versuchen es den Economy Gästen so ungemütlich wie gerade noch erträglich zu machen. Um für jede Kleinigkeit extra zu kassieren. Die Fluggesellschaft wird dir daher vorher genau zeigen, wo in der Mitte sie dich reingequentscht haben um dich dann zu fragen: sollen es 5kg mehr Gepäck, ein Sitz am Gang oder ein Platz vor dem Notausgang mit mehr Beinfreiheit ? Ein Saft zusätzlich ?

Lass dich nicht per eMail erpressen sondern verlass dich lieber darauf, dass es kurz vor dem Abflug einen Basar gibt wo nicht vergebene Economy+ oder Business Class Sitze over the counter gedealt werden. So hab ich bei der Lufthansa, welche die Economy systematisch überbucht auf meinem Hinflug spontan am Schalter 139€ für Economy+ bezahlt. Anstatt 399€ (aufgerundet 400€) die an der Lockrübe aus der „Lufthansa Phishing mail“ dran standen.

Abgesehen davon solltest du den Flug rechtzeitig mehrere Wochen vorher buchen, aber das versteht sich inzwischen von selbst. Rechtzeitig Preise vergleichen und last Minute upgraden ist die einzige Möglichkeit, beim Flug nach Kanada halbwegs komfortabel unterwegs zu sein und trotzdem Geld zu sparen.

#2 Günstiges Internet ohne Roaming in Kanada, dank eSIM

Kanada ist Weltzone 2, daher zahlst du als Besitzer einer deutschen SIM Karte völlig überteuerte 1€ pro Megabyte. Damit kommst du nicht weit, statt dessen riskierst du eine Horror Rechnung. Wenn Google Maps beispielsweise ein Update mit 8 MB zieht, du ein paar Nachrichten und Bilder in Whatsapp anschaust und kurz Instagram checkst sind 20 MB verbraucht – und du bist um 20€ ärmer.

Noch bevor du den Flughafen in Kanada überhaupt verlassen hast.

Daher haben viele Reisende Internet ausgestellt und sind in Kanada dann auf der Suche nach einer kanadischen prepaid SIM Karte – oder einem offenen WLAN.

Installier statt dessen lieber eine elektronische eSIM Karte. Das können inzwischen alle halbwegs aktuellen Handies. Damit installierst du eine SIM Karte einfach per App und hast zu realistischen Kosten Internet im Ausland, ohne deutsches Roaming. Die deutsche, physische SIM Kate bleibt im Handy, so dass bei Whatsapp oder dem Empfang von Bestätigungs SMS (teuer) alles beim alten bleibt. Du bleibst in Notfällen telefonisch mit der bisherigen Nummer erreichbar, was aber ebenfalls sehr teuer ist.

Ich hab mit Saily oder Ubigi als eSIM für reine Datentarife gute Erfahrung gemacht. Du kannst auch beide gleichzeitig installieren oder zusätzlich eSIM Karten anderer Anbieter. Im Handy darf aber immer nur eine eSIM aktiv sein. Das lässt sich einfach in den Einstellungen für Mobilfunk umschalten.

Sowohl Ubigi als auch Saily haben 1 GB (Ein Gigabyte = 1000 Megabyte) Tarife, die ohne Vertrag 7 Tage laufen und sparsame 6€ (Ubigi) bzw 4,60€ (Saily) kosten. Reicht fürs nötigste.

Zum Zeitpunkt der Recherche kosteten 10 GB für 30 Tage dann 29€ (Ubigi) bzw 27€ bei Saily. Das alles kann man bequem in der jeweiligen App aussuchen, buchen und mit Kreditkarte bezahlen.

Anstatt deiner Mobilfunkgesellschaft theoretische 1000€ für 1000 Megabyte in den Rachen zu werfen sind es über eSIM für die gleiche Datenmenge sparsame 5€ bis 6€.

Holy Cow, das würde für Reisen ins Ausland zum Beispiel deiner Kinder glatt die Anschaffung von einem komplett neuen Mobiltelefon rechtfertigen. Nur wegen eSIM.

Dieser Tipp spart dir massiv Geld und Zeit für die Suche nach einer zweiten SIM Karte. Das Paket kann man ein paar Tage vor dem Abflug kaufen und es aktiviert sich bei beiden Anbietern erst, wenn du im Reiseland angekommen bist. Du bist preiswert online sobald du aus dem Flugzeug ausgestiegen bist. Aber denk daran, die Datenübertragung im Handy unmittelbar vor dem Abflug auf die eSIM Karte umzuschalten.

Saily war am günstigsten und hat sich ins 1Global / Rogers Netz eingebucht. Ubigi war etwas teurer, hatte dafür in Kanada aber die bessere Netzabdeckung. Rogers hatte (trotz 5G) oft einen spürbar schlechten Durchsatz.

Telefonieren geht (mit kleiner Verzögerung bei der Sprache) auch über Whatsapp, wenn deine Kontakte das ebenfalls installiert haben.

Ein ausführlicher Artikel zum Thema eSIM mit allen technischen Details dazu ist hier: eSIM auf Reisen

Falls mehr Datenvolumen benötigt wird wäre Starlink eine Alternative zur eSIM. 50 GB kosteten zum Zeitpunkt meiner Recherche rund 50€, was preislich fair ist. Ist das monatliche Volumen verbraucht besteht die Möglichkeit, in 1 GB Schritten nachzubuchen. Für Starlink, was überall funktioniert, kommen jedoch Anschaffungskosten in Höhe von etwa 350€ für einen Mini Dish hinzu. Eine Entbündelung / Weiterverkauf ist nach 90 Tagen möglich.

Abseits von befestigten Strassen ist Starlink in Kanada alternativlos. Ich war viel in den Rocky Mountains unterwegs und hatte tagelang keinen Mobilfunk.

#3 Weniger Steuern zahlen in Kanada – in Alberta

Deutschland hat bundesweit eine einheitliche Mehrwertsteuer, so werden in allen Bundesländern typischerweise 19% auf Konsumgüter fällig. Das ist in Kanada anders: dort haben die Provinzen unterschiedliche Steuern. So zahlen die Menschen in Quebeq 15% GST, in Alberta jedoch nur 5%.

Eine Tabelle dazu, in der die unterschiedlichen Steuern in Kanada nach Provinzen aufgeschlüsselt werden hab ich hier entdeckt:

www.retailcouncil.org/resources/quick-facts/sales-tax-rates-by-province

Alberta hat daher zusammen mit Yukon oder den Northwest Territories die geringsten Steuern. In den beiden letztgenannten Provinzen sind die Auswirkungen auf die Preise jedoch gering, weil diese Gegenden sehr abgelegen sind und hohe Transportkosten haben.

Falls Alberta auf deiner Reiseroute liegt wäre es eine mögliche Überlegung, teure Anschaffungen oder notwendige Ersatzteilkäufe dort zu tätigen. Du solltest natürlich die Preise vergleichen, aber für teure Sportausrüstung, einen Starlink Dish oder eine neue Drohne könnte es sich finanziell lohnen, die Anschaffung bis Alberta hinauszuzögern. Um damit quasi nebenher Geld zu sparen.

In Alberta war Diesel mit 1,35 CAD günstiger als in BC British Columbia mit 1,60 CAD.

#4 Gratis Wasser / Getränke im Restaurant

Wasser mit vielen Eiswürfeln ist in Kanada bei jedem Restaurantbesuch inklusive. Das ist anders als in Deutschland, wo Getränke immer extra bezahlt werden müssen. Selbst stilles Wasser.

Bist du mit Leitungswasser zufrieden ? Dann verzichte auf eine extra Limo oder Mineralwasser und spare bei jedem Restaurantbesuch einfach so nebenher 2€ bis 3€ ein.

#5 Steuerfrei tanken im Reservat: spart zwischen 15 – 20 cent pro Liter Diesel oder Benzin

Aus historischen Gründen zahlen die Ureinwohner in Kanada keine oder weniger Steuern. Die Tankstellen in den Reservaten sind damit garantiert immer am günstigsten. Du kannst durch etwas Recherche oder einen kleinen Umweg beim tanken in Kanada durchschnittlich zwischen 15 bis 20 cent pro Liter Kraftstoff sparen.

Das geht sogar komplett ohne App, nur mit Google Maps. (Wie man an günstiges Internet ohne Roaming gelangt stand in Tipp #2)

Grafik von einem Reservat in Kanada mit markierter Tankstelle darin
(Bildrechte: Bildmaterial von Google, bearbeitet von mir)

Reservate sind bei allen Kartenanbietern immer farblich markiert. Wenn dort eine Tankstelle eingezeichnet ist: Bingo ! Damit kann man die ohnehin schon sehr günstigen Spritpreise in Kanada noch weiter drücken.

Ich hab mit dem Trick manchmal umgerechnet unter 0,75 € pro Liter bezahlt, während in Deutschland 1,60€ fällig geworden wären.

Falls du nur ein Motorrad hast fällt die Ersparnis prozentual eher mager aus. Bei einem Camper mit 100 Liter Tank oder einem LKW wie meinem hast du nach dem Tanken im Reservat jedoch signifikant Geld gespart.

Fahrzeuge an einer Tankstelle mit einem roten 1.14 CAD Preisschild
Tanken am Rand vom Thunder Bay Reservat. Der Andrang ist gross, um hier den Tank mit Diesel für billige 1,14 CAD (=0,72€) voll zu machen. Das waren satte 30 cent pro Liter unter dem Marktpreis !

In anderen Reiseblogs hast du möglicherweise schon von der „Gas Buddy App“ gelesen – um die Sprit Preise der Tankstellen zu vergleichen. Das war vermutlich etwas Desk Research von zu Hause aus, durch meine Mitblogger. Denn in Kanada wird dir auf deinem Handy nur folgende Meldung angezeigt: „Diese App ist in deiner Region nicht auf Google Play erhältlich“

Falls du das trotzdem vorhast besteht die Möglichkeit, die Gas Buddy über den alternativen App Store APKpure herunterzuladen.

Anleitung dafür, zum aufklappen:

Link zur App:

https://apkpure.com/de/gasbuddy-find-pay-for-gas/gbis.gbandroid/download

Das funktioniert wie folgt: APKpure installieren, dazu muss die Datei heruntergeladen und manuell auf das Andoid Handy kopiert werden. Zum Beispiel in den „Download“ Ordner auf dem Handy. Dann im Andoid Handy mit dem Dateimanager (Files von Google) den alternative APKpure Store installieren – für den Schritt muss das Installieren von Dateien aus unbekannten Quellen erlaubt werden. Als nächstes die Gas Buddy App über die alternative Store App herunterladen und installieren.

APKpure versucht dich zu lauter unsinnigen Downloads und Games zu überreden, überpring oder schliesse diesen Bildschirm beim Start der App. Achte darauf, nur die gewünschte Gas Buddy App zu installieren. Die Gas Buddy App versucht es mit einer Registrierung und Newsletter Anmeldung: zum Zeitpunkt meiner Recherche konnte man das einfach überspringen und in die Umgebungssuche nach Tankstellen wechseln.

#6 Gratis Stellplätze für Camper und Overlander in Kanada

Kanada hat im Gegensatz zu Island oder Dänemark keinen Campingplatz Zwang. Wild mit dem eigenen Fahrzeug mitten in der Natur campen ist zwar verboten, übernachten auf gekennzeichneten Flächen ohne Verbotschilder ist jedoch erlaubt.

Rein praktisch ist damit campieren auf abgelegenen Wander- oder einsamen Strandparkplätzen legal möglich – und gratis dazu. Kanada ist riesig, es gibt praktisch unendlich viele Möglichkeiten. Ich hab oft auf abgelegenen, selten besuchten kommunalen Campingplätzen die Nacht verbracht (oft gratis) oder irgendwo am Rand von einem See gestanden.

Gratis Campingplätze mitten in der Natur heissen in Kanada „Recreation Area“. Über mehr als eine gerade Stellfläche, Plumpsklo und Mülltonnen verfügen diese aber oftmals nicht.

Professionell betriebene Campingplätze haben sich in Kanada eher auf Trailer / Wohnwagengespanne eingestellt. Sie bieten viel Platz und haben meist einen Strom und Wasseranschluss direkt am Stellplatz. Dieser Komfort kosten dafür aber zwischen 50 – 80 CAD (Kanadische Dollar) und in der Hochsaison werden solche Stellplätze oft nur wochenweise vermietet.

Leider sind gute Campingplätze, welche die Lücke zwischen „teuer“ und „komplett gratis“ füllen würden eher selten.

Für gratis Stellplätze ist die App Park4Night (Webseite) nach wie vor das universelle Schweizer Taschenmesser aller Camper und Reisenden. In Kanada hat die App iOverlander noch mehr Übernachtungsplätze eingetragen. Diese App empfehle ich aber ausdrücklich nicht. Die iOverlander App ist mit Werbung überfrachtet, oft wird der gesamte Bildschirm ein halbe Minute lang damit eingefroren.

Abstellen lässt sich diese Kaperung vom eigenen Mobiltelefon nur durch ein Abo bei iOverlander, was über 100€ pro Jahr kostet. Ich halte es für ein ziemlich krankes Geschäftsmodell die User zunächst freiwillig massenhaft Stellplätze eintragen zu lassen – um ihnen die kostenlos geschürften Daten dann als überteuertes Abo zurück zu verkaufen. Unterstütze diese Abzocke bitte nicht durch ein Abo !

Die iOverlander Webseite (ioverlander.com) lässt sich jedoch gratis nutzen und werbefrei dazu, wenn man den Brave Browser (Webseite) verwendet anstatt Firefox oder Chrome. Du wirst schon sehen, nimm auf dem Computer oder dem Handy Brave –> das spart dir Zeit, Nerven und Bandbreite !

Meine Tipps sind stets gratis und ich habe einfach Spass daran, Nützliches, Fotos und Erlebnisse in einem Internetblog zu teilen. Dieses Blog ist daher werbefrei und noch so, wie das Internet früher einmal war. Als es noch darum ging, nützliche Informationen zu teilen und sich untereinander zu helfen.

Aber es geht auch ohne App, unterwegs als Camper hast du folgende Möglichkeiten Geld zu sparen:

Vermeide es, während der Sommer Ferien in dicht besiedeltem Gebiet und auf Campingplätzen unterwegs zu sein. Die Ferienzeiten sind von Provinz zu Provinz unterschiedlich, aber die Monate Juli und August zählen zu den Ferien Kernzeiten. In diesen beiden Monaten sind besonders viele Familien mit Kindern auf den Stellplätzen / Campingplätzen zu finden und es kann entsprechend voll (ausgebucht) sein.

Beliebt ist bei vielen Reisenden das „Walmart Camping“. Walmart duldet trotz manchmal anders lautender Beschilderung das übernachten auf ihren Parkplätzen. Von Walmart zu Walmart zu hopsen empfiehlt sich vor allem auf der Durchreise, denn die Parkplätze sind stets riesig, beleuchtet und können auch mit Trailern oder sehr grossen Fahrzeugen angesteuert werden. Walmarkt Camping ist daher mitten in der Nacht und blind ohne vorherige Planung möglich.

Meistens ist es dort ruhig, sicher und GRATIS. Besonders charmant ist solch ein Parkplatz Camping jedoch nicht, nur praktisch. Optimal sind tagsüber natürlich die Versorgungsmöglichkeiten über Walmart, die vielen Restaurants in der Umgebung und das gratis WLAN.

#7 Zugriff auf das Warenangebot von Amazon.ca – als Reisender ohne feste Adresse

Online Bestellungen im Internet ermöglichen den Zugriff auf eine schier unbegreifliche Menge von Artikeln, die es oft in keinem Laden zu kaufen gibt. Oder nicht zu dem Preis wie im Laden.

Problem: als Camper und Wohnwagen Reisender im Ausland hat man keine Lieferadresse. Für diese Sorge hat Amazon inzwischen eine Lösung die ich so gut finde, dass ich sie hier vorstellen muss. Trotz gewisser Abneigungen gegenüber dem „System Amazon“.

Amazon betreibt in Kanada eigene Abholstationen für Paketsendungen. An diese Stationen kann man sich Amazon Bestellungen liefern lassen und dann unterwegs abholen.

Schritt eins: mit den deutschen Logindaten bei Amazon.ca anmelden

Schritt zwei: Unter www.amazon.ca/ulp eine Amazon Packstation auswählen, die Lieferadresse wird mit einem click zum eigenen Kundenkonto hinzugefügt.

Schritt drei: Artikel bestellen und an die ausgewählte „Amazon pickup location“ liefern lassen.

eRoller und soeben entnommene Sendung vor einer Amazon Packstation in Calgary

Beim Bestellen muss man darauf achten, dass tatsächlich die geänderte Adresse in Kanada verwendet wird. Am besten die Kanadische Packstation Adresse als „prefered“ markieren.

Zwischen der Bestellung und der Lieferung vergehen zwischen 2 – 5 Tage.

Ich hab bei Bestellungen stets eine Packstation ausgewählt, die zu dem Zeitpunkt noch zwei Tage entfernt auf meiner Route lag. Das setzt etwas Vorausplanung voraus, ist aber prima zu machen. Achte unbedingt auf die Angaben zur Lieferzeit, die Amazon macht.

Leider hatte ich Anfangs Probleme mit meinen Bestellungen. Beim ersten Mal hat mich Amazon komplett geghosted, daher den Liefertermin auf zwei Monate in die Zukunft verlegt. Beim zweiten Versuch kannte mich Amazon.ca schon etwas besser und hat nur noch behauptet, die Lieferstation wäre voll. Erst im dritten Anlauf ging alles glatt und die Bestellung war wie vereinbart in der Amazon Packstation.

Für das Abholen ist zwingend die Amazon App erforderlich, um das Fach der Packstation zu öffnen. In der muss GPS, Bluetooth und NFC freigegeben sein. Denk daran, dass für die Einrichtung der App der einmalige Empfang einer SMS notwendig ist.

Es ist wichtig, bei Amazon vor einer Bestellung die Preise zu vergleichen. Bestimmte Artikel sind bei Amazon deutlich teurer als im Laden oder anderen Plattformen. So sollte ein Starlink Mini Dish über Amazon happige 900 CAD kosten, während ich bei Best Buy realistische 500 CAD bezahlt hab und das Gerät direkt mitnehmen konnte.

Amazon ist daher nicht automatisch am billigsten. Trotzdem bietet der Zugriff auf Amazon.ca viele Möglichkeiten, Geld zu sparen oder Ausrüstung und Ersatzteile für preiswerte Eigenreparaturen zu kaufen, die anders gar nicht erhältlich wären. Für Reisende ist die Abholmöglichkeit in automatisierten Paketspeichern, die rund um die Uhr geöffnet haben dabei optimal.

Ich hab mir dort zum Beispiel einen 120 Volt Tauchsieder bestellt, der weder in Europa noch in den Elektro Läden Kanadas erhältlich ist.

Noch eine Möglichkeit besteht darin, sich Pakete aus Deutschland schicken zu lassen. Da magere 5kg aber bereits 50€ kosten und 25 – 30 Tage nach Kanada unterwegs sind ist diese Option kaum verlockend. Wahrscheinlich kommen noch Zoll Gebühren hinzu.

Daher nur der Vollständigkeit halber: du kannst dir Pakete aus Deutschland postlagernd an jede Filiale der Canada Post schicken lassen und dort innerhalb von 14 Tagen mit deinem Perso oder Reisepass abholen.

Das Filialnetz der Post in Kanada ist hier:

www.canadapost-postescanada.ca/cpc/en/tools/find-a-post-office.page

Tipp dort im Suchfenster einfach die nächste Stadt ein, um dir eine Karte mit den verfügbaren Postfilialen anzeigen zu lassen.

Die Sendungsverfolgung der Post Kanada ist hier:

www.canadapost-postescanada.ca/track-reperage/en#/home

Wenn dein Paket Kanada erreicht hat kannst du die Sendung mit der deutschen DHL Paketnummer weiter in Kanada verfolgen. Stell dich auf etwa einen Monat Lieferzeit ein, die kandische Post arbeitet extrem langsam.

#8 Die PC Optimum Bonus Karte für: The Real Canadian Superstore, Nofrills & ESSO

Ich bin ehrlich gesagt kein Fan von Kundenbindungskarten. Die Sparmöglichkeiten sind üblicherweise viel zu gering. Dazu kommt, dass es umständlich sein kann, die Karte dabei zu haben und daran denken zu müssen sie zum richtigen Zeitpunkt zu zücken.

Eine Ausnahme ist die PC Optimum Karte, die man zum Beispiel beim Real Canadian Superstore gratis an der Info Theke bekommt. Webseite dazu: www.pcoptimum.ca

Eine PC Optimum Bonus Karte in Kanada

Bei dieser Karte besteht der Vorteil darin, dass sie bei relativ vielen Geschäften wie The Real Canadian Superstore oder Nofrills (beides Supermärkte) oder bei den Tankstellen von ESSO und Mobil unkompliziert nebenbei Punkte sammelt. Oft Geschäfte, wo man so oder so Kunde geworden wäre.

Die PC Optimus Karte gibt es auch als App. Diese lässt sich bei europäischen Handies erneut nur über den Umweg mit APKpure installieren. Die physische Karte funktioniert aber auch erst mal so zum Punkte sammeln. Punkte einlösen kann man auf später verschieben, mit einer Anmeldung / Registrierung am PC.

Pro umgesetzten Dollar erhält man 15 Punkte. 1000 Punkte entsprechen 1 kanadischen Dollar. Ein Punkt ist daher 0,001 CAD wert. Pro ausgegebenen Dollar kann man daher 0,015 CAD an Punkten sammeln, ein cashback von 1,5%. Nicht gerade üppig.

Praktischer sind Kreditkarten, die je nach Anbieter automatisch einen Cashback zwischen 2% und 5% haben. Ganz egal wo man einkauft und ohne Kundenbindung.

Ab einem Kontostand von 10.000 Punkten (10 CAD) kann man diese gegen irgendwas einlösen. Beim Einlösen ist man an die Bedingungen vom Shopbetreiber gebunden der versuchen könnten dir irgendwas viel zu Teures oder Artikel mit Zuzahlung unterzujubeln. Die Punkte kann man sich nicht in cash auszahlen lassen.

Aber gerade wenn man wie ich einen LKW mit 300 Liter volltanken muss macht die Optimus Karte Sinn, denn es gibt später mit den gesammelten Punkten durchaus Rabatte auf Sprit bei den teilnehmenden Tankstellenkette. (Es ist in Kanada jedoch viel cleverer, Diesel im Reservat zu tanken – siehe Tipp 5 weiter oben).

Bei einem längeren (monatelangen) Aufenthalt in Kanada kann das Punktesammeln trotzdem finanziell nützlich sein. Die Bonuskarte ist kostenlos und wenn man so oder so tanken und die Vorräte auffüllen muss – kann man diese Punkte ja einfach mal mitnehmen.

Die teilnehmende Supermarktkette Nofrills hab ich als sehr preiswert und gut sortiert in Erinnerung. Wenn dann die Tankstellen in einer bestimmten Stadt im Wettbewerb zueinander sind und faire Preise haben ist die Optimus Karte durchaus ein Mittel, ohne viel Aufwand auch noch den letzten Cent aus Kanada herauszuquetschen.

Insbesondere in Kombination mit einer Kreditkarte, die zusätzlich cashback hat.

Trotzdem ist es nötig, selber die Preise zu vergleichen und sich nicht blind auf Rabattprogramme und Konsumversprechen zu verlassen.

Last but not least noch eine kurze Erklärung zum Titelbild: das ist der geizige Geldverleiher Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Sorry, der Zusammenhang erschliesst sich vermutlich nicht sofort.

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