Gold Mining im McCulloch Creek Kanada. Wie funktioniert eine Goldmine ?

Eigentlich ist der Goldrausch im Big Bend Kanada seit 1867 vorbei. Trotzdem habe ich bei meinen Recherchen in dem Gebiet und der Suche nach verlorenen Goldgräber Siedlungen eine Goldmine entdeckt, die immer noch professionell betrieben wird. Mark, Julia und ihr Mitarbeiter Lionel produzieren am McCulloch Creek erfolgreich Gold – über 150 Jahre nach dem Goldrausch.

Team der McCulloch Goldmine und ein Bagger
Das kleine Team der McCulloch Goldmine, bestehend aus Lionel links, Mark im Bagger und Julia die gerade vom Creek (Gebirgsbach) zurück gekehrt ist. Lionel hält eine Fettpresse in der Hand. Hier werden nach der Schicht die Schmiernippel vom Bagger mit Fett versorgt.

Ich war dort zunächst nur zum Handpannen, aber rasch ist daraus die Idee entstanden die Arbeit in einer Goldmine zu dokumentieren.

Frage: wie genau funktioniert eigentlich eine Goldmine ?

Prinzipiell ist der Prozess der Goldgewinnung in einer Goldmine exakt der gleiche wie beim Goldwaschen mit einer Goldwaschpfanne (Artikel dazu). Der goldhaltige Sand wird gewaschen, dabei sinkt das 7x schwerere Gold auf den Boden einer Goldwaschrinne. Sand und Geröll werden vom Wasser weggeschwemmt, übrig bleibt das reine Gold. Soweit die Kurzfassung.

Bei der professionellen Produktion von Gold wird dieser Vorgang mit Maschinen hochskaliert. Um das Material zu bewegen haben Mark und Julia dazu zwei Bagger und einen Bobcat Kompaktlader (Wikipedia) im Einsatz. Durch den Einsatz von Maschinen lohnt sich die Ausbeutung von Lagerstätten, die weniger Gold als traditionelle Flussgold / Seifenlagerstätten enthalten.

Es gibt aus Sicht eines Miners drei Arten von Goldlagerstätten: Placer Gold oder Flussgold, in Gestein gebundenes Gold und sulfidische Lagerstätten.

Beim Placer Gold oder Flussgold steckt das Gold im Form kleiner Krümel oder Nuggets im Sand und Kies von Flüssen. Ursprung sind in Kanada verwitterte oder von Gletschern zermahlene Felsen. In ausgetrockneten, ehemaligen Bächen befinden sich oft bedeutende, aufkonzentrierte Lagerstätten. Um an das Gold zu gelangen wird dieses Material sortiert und rein mechanisch mit Wasser gewaschen.

Gold kann sich auch im Gestein verstecken, in Kanada sind das am häufigsten Quartz Adern. In dem Fall muss das Gestein zermahlen werden, um an das gediegene Gold zu kommen. Dann wird es wie goldhaltiger Sand behandelt und ausgewaschen.

Bei sulfidischen Lagerstätten ist Gold in Pyrit oder dem markanten schwarzen oder eisenhaltigen roten Sand und anderen schwefelhaltigen Metallverbindungen gefangen. Es kann nur durch rösten (hoher Energieaufwand, Entstehung von Schwefeldioxid) und dem Einsatz von umweltschädlichen Chemikalien (Cyanidlaugerei) gewonnen werden. Sulfidische Lagerstätten haben in handwerklich betriebenen Goldminen in Kanada jedoch nur eine untergeordnete Bedeutung.

Mark & Julia betreiben dort am McCulloch Creek in BC eine rein mechanische Placer Gold Gewinnung aus Flusssand.

Portrait der Goldminer Mark und Julia
Das sind die total liebenswerten Mark & Julia, bei denen ich zu Gast war. Die beiden wollen noch lange nicht in Rente gehen, beide sind mit Herz und Seele Goldminer.

Ich konnte die Arbeiten in der Mine mehrere Tage lang beobachten. Meiner Einschätzung nach führt Mark dort eine „best practice“ Goldmine. Die Goldgewinnung erfolgt vorbildlich ! Die Maschinen werden gut gewartet, das schlammige Wasser wird in zwei hintereinander liegenden Absetzbecken gesammelt, es gibt feste Arbeitszeiten ohne Hektik & Stress. Ich hab durchaus Differenzen im Team erlebt, aber die Arbeitsatmosphäre ist im grossen & ganzen vertrauensvoll und familiär.

Das Wasser im Gebirgsbach wurde durch mich mit einfachen Wasser Test Streifen überprüft: Trinkwasser Qualität, keinerlei Schadstoffe. Wie im Gebirge zu erwarten ist das Wasser aber sehr hart, daher sehr mineralhaltig.

Wie funktioniert eine Goldmine ? Die Schritte zur Goldverarbeitung im Einzelnen:

Goldhaltiger Sand mit dicken Steinen
Das ist das Ausgangsmaterial auf dem claim von Mark & Julia. Eine Mischung aus Sand, Kies und Steinen in dem feine Gold Partikel enthalten sind. Der Sand hat eine leicht rote Farbe, was durch das Vorhandensein von Eisen / Rost verursacht wird.
Ein Bagger lässt goldhaltigen Sand durch ein grosses Sieb fallen
Zunächst wird das Material mit dem Bagger gesiebt. Ein grosses Gitter entfernt dicke Steine, die später zu einer Abraumhalde aufgeschüttet werden. Der goldhaltige Sand wird mit dem Kompaktlader zur Waschanlage transportiert. Die aussortierten Wackersteine enthalten kein Gold.
Bobcat 250 Kompaktlader zwischen Sand und Geröllhaufen
Der Kompaktlader ist eins der wichtigsten Arbeitsgeräte dort. Mit ihm wird das gesamte Material in der Mine bewegt, sowohl frischer Sand als auch Abraum. Star der Show im Kompaktlader und am Gaspedal: Lionel.
Kleiner John Derre Bagger füllt goldhaltigen Sand in eine Goldwaschanlage
Nun wird der goldhaltige Sand langsam in die Waschanlage gefüllt. Steine, die über 2 cm sind verlassen die Anlage rechts über die Rutsche.
Waschbecken einer Goldwaschanlage wo Sand und Steine mit Wasser bespritzt werden
In diesem Schritt entsteht ein Goldsand-Schlamm-Wasser Gemisch, was über einen Rüttler auf die Goldwaschrinne geleitet wird. Gleichzeitig verlassen Steine zwischen 2 und 5 cm die Anlage.

Meiner Meinung nach produziert Mark dort (abgesehen vom Gold) gewaschenen Kies und Sand in gleichbleibender Qualität. Das müsste für den Strassenbau, Betonwerke oder den Gartenbau ziemlich interessant sein und ein Verkauf könnte den Profit der Mine erheblich steigern. Aber Mark meinte, dass das nicht möglich oder praktikabel ist.

Das Wasser bezieht die Anlage direkt aus dem Bachlauf. Eine zusätzliche Benzin Wasser Pumpe ist nicht erforderlich, was hilft die Betriebskosten zu senken.

Am härtesten wird der kleine Bobcat 250 Kompaktlader strapaziert, der sowohl frischen Sand wie auch den Abraum über Steigungen von bis zu 30% in der Mine hin und her transportieren muss. Dementsprechend beansprucht sahen seine kleinen Gummireifen aus.

Herzstück der Goldwaschanlage ist die Goldwaschrinne. Eine Goldwaschrinne hat Rillen und Fächer, in denen sich Gold Krümel ablagern. Unten ist ein Filz, der wie ein Schwamm kleinsten Goldstaub aufnehmen kann. Leichtere Bestandteile wie Sand und kleine Steinchen werden dagegen weggewaschen.

Bei Mark ist die Goldwaschrinne integraler der Goldwaschanlage. Weil sie bei ihm ziemlich verbaut ist hab ich für diesen Blogartikel statt dessen ein Bild meiner eigenen Goldwaschrinne hochgeladen.

Foto einer modernen Goldwaschrinne
Sie ist etwas kleiner als die in der Profianlage, funktioniert aber genau so. Das Wasser, was Gold, Sand und Steinchen mit sich führt durchläuft die Goldwaschrinne von rechts nach links.
Goldwaschrinne in der der Weg vom Wasser in blau eingezeichnet ist
Grössere Nuggets (die gelbe Punkte) bleiben auf der gerillten Gummimatte liegen. Das Wasser springt über die kleinen Stege, hinter denen sich das Gold ablagert. Das Gold wird in den Fächern und in der Filzmatte festgehalten.

Beim Betreiben der Goldwaschrinne müssen drei Faktoren beachtet werden: der Wasserdruck, der Winkel der Goldwaschrinne und die Füllmenge.

Ist der Winkel zu hoch oder der Wasserdruck zu stark lagert sich Gold möglicherweise nicht in den Rillen, Fächern und dem Filz ab. Die Goldwaschrinne darf nicht mit zu viel Material auf einmal befüllt werden, weil sich die Fächer sonst zusetzen würden. In dem Fall saust der goldhaltige Schlamm einfach durch die Anlage durch, ohne das Gold abzusetzen.

Optimal ist die Anlage eingestellt wenn das Wasser in einer wellenförmigen Bewegung über die Fächer springt und beim befüllen maximal 75% der Goldwaschrinne mit Sand bedeckt ist. Dann muss sich die Goldwaschrinne nach der Füllung mit Material selbst reinigen, in dem frisches Wasser sämtlichen vorhandenen Sand ausspült.

Wasser und Schlamm, die ihr Gold in der Goldwaschrinne verloren haben laufen in ein Absetzbecken.

Zwei braune schlammige Absetzbecken in einer kleinen Goldmine
Das vom Gold befreite Wasser darf nicht einfach so in den Fluss geleitet werden ! Der Schlamm würde Fischen oder Wasserorganismen überhaupt nicht bekommen.

In Marks Goldmine gibt es dazu zwei hintereinander liegende Absetzbecken (Wikipedia). Hier hat das Wasser Gelegenheit harmlos zu versickern. In rein mechanisch mit Wasser arbeitenden Minen wie denen in Kanada ist diese simple Vorgehensweise effizient und wirksam. Gelegentlich muss das erste Absetzbecken ausgebaggert werden, das Material wird dann als trockener Abraum aufgeschüttet. Im Moment formt Mark damit eine schöne, ebene Plattform dort am Hang. Diese ist bestimmt nochmal für irgendwas gut.

Schwarze Gummimatte mit Rillen einer Goldwaschrinne auf der kleine Steine und mit einem grünen Kreis markierte Goldnuggets liegen
Die Gummimatte aus der Goldwaschrinne. Wenn man genau hinschaut entdeckt man überall kleine Goldnuggets.
Filzmatte einer Goldwaschrinne wird in einem Bottich ausgewaschen
Nach 2 Tagen Arbeit und 550 Baggerschaufeln Sand war es an der Zeit die Filzmatten auszuwaschen. Der stark goldhaltige Sand wiegt geschätzt 5kg und wird ganz traditionell mit der Goldwaschpfanne ausgewaschen.
Goldwaschpfanne deren Boden mit sehr viel Goldnuggets und Goldstaub bedeckt ist
Eine Goldwaschpfanne – voll mit Gold !

Für zwei Tage Schufterei hätte es mehr sein müssen, meinte Mark trotz des prächtigen Anblicks. Er dachte dabei auch an den verbrauchten Diesel, die Personalkosten und seine Maschinen, die sich weiter abgenutzt hatten. Das Material dort im McCulloch Creek ist durchaus interessant, aber es gab schon bessere Tage. Leider fehlen in dem Material grössere Nuggets.

Mark meint, als ernsthafter Miner muss man zwei Voraussetzungen mitbringen: ein gutes Management / Umgang mit Zahlen und wahren Enthusiasmus für diese Tätigkeit mit dem Herzen am rechten Fleck.

Es reich nicht, einfach nur Goldsucher sein zu wollen. „Gold Miner“ – das ist eine verdammt schwere Arbeit, sie findet im Dreck, Staub und Schlamm statt. Man muss erkennen können welche Lagerstätte Potential hat und eine irrsinnig gute Kostenkontrolle haben. In einer Small Scale Mine laufen Kosten für Personal, Diesel & Wartungen schnell aus dem Ruder, während Goldfunde möglicherweise auf sich warten lassen.

Dazu kommen unvorhersehbare Ausfälle beim Material, das unberechenbare Wetter und die Lage fern ab von einfachen Versorgungsmöglichkeiten.

Eine simple, abgerissene Schraube kann da zu einem Problem werden, was die Produktion tagelang aufhält. Lionel sass mehrfach über 3 Stunden im Auto, um Ersatzteile oder Diesel aus dem nächst gelegenen Ort Revelstoke ranzuschaffen.

Dafür hatte Mark Abends echt geniale Goldsuchergeschichten auf Lager. So zum Beispiel eine, wo er auf einem geheimen Claim von einem Freund exakt zwei Stunden minen durfte, um mit einer Unze Gold nach Hause zu gehen. Solche Orte gibt es immer noch in den Rocky Mountains. Ich hab schnell gemerkt, dass Mark und Julia waschechte original Goldsucher sind.

Traditioneller Goldabbau im McCulloch Creek – mit Julia

Während Mark und sein Mitarbeiter Lionel die maschinelle Goldsandverarbeitung übernehmen kümmert sich Julia um die Ausbeutung vom Gold im Creek selbst. Es handelt sich um den selben Claim. Die Goldvorkommen zwischen den Steinen sind signifikant, aber die Arbeit ist dort nur handwerklich mit Schaufel, Hacke und Goldwaschpfanne erlaubt. Sogar simple Goldwaschrinnen sind verboten.

Goldwäscherin mit grüner Goldwaschpfanne in einem Gebirgsbach

Yepee, arbeiten wie zur Zeit des Goldrausches vor 150 Jahren ! Während ich die Arbeit in der Mine nur dokumentiert hab (festes Schuhwerk und Warnweste waren erwünscht) war es mir erlaubt, persönlich zusammen mit Julia im Kies nach Gold zu graben.

Mein erster Eindruck von Julia war: liebenswerte ältere Dame. Eine Tasse Tee, Cookies, Yorkshire Terrier …

Aber dann hab ich mitbekommen wie Julia mit einer schweren Eisenstange und der Kraft eines sizilianischen Betonmischers im Creek mit voller Wucht auf fest sitzenden Felsbrocken eingedroschen hat. Später hab ich festgestellt, dass sie sich im Alleingang den ganzen Creek hochgearbeitet hat, um dort überall zwischen den Felsen goldhaltigen Kies zu gewinnen. Eine Tonne Material vielleicht ? Oder zwei ?

Von einem betreuten Altersruhesitz mit Bingo ist Julia noch ein paar Jahre entfernt, soviel steht fest. Morgens um 5h aufstehen, um dann bis 15h im Creek Steine zu bewegen und das wochenlang muss man auch erst mal hinkriegen.

Ein kräftiger Goldgräber stemmt Felsbrocken mit einer Eisenstange beiseite
Hier hat Mark bei einem besonders hartnäckgen & schweren Stein geholfen. Achte Mal darauf, was für Oberarme das sind !

Ich hab das Buddeln und Schaben nach Gold selber – mit ehrlicher Begeisterung – gemacht. Ich liebe die Herausforderung Goldsuchen wirklich.

Goldhaltiger Kies zwischen grossen Steinen, Schraubenzieher und blaue Sandschaufel
So ist die Situation im Gebirgsbach. Der Kies zwischen den dicken Steinen wird gelockert, dafür funktioniert ein grosser Schraubenzieher am besten.
Blaues Sieb und schwarze Goldwaschpfanne mit braunem Wasser Sand Gemisch
Das Material wird in die Goldwaschpfanne gegeben und ausgewaschen. Ich hab ein exakt zur Goldwaschpfanne passendes stabiles Sieb, um Steine auszusortieren.

Mit dem Sieb kann man trockenes, krümeliges Material sehr gut sortieren, um die schweren Steine loszuwerden. Oder eine Goldwaschpfanne drunter halten und klebrigen Sand durchwaschen. Der goldhaltige Sand wird dann in der Goldwaschpfanne aufgefangen.

Auf die Weise kann man auch ausgegrabene, kleine Steine waschen, an denen manchmal Gold klebt.

Gebirgsbach mit sprudelndem Wasser von oben gesehen
Bei der Arbeit im Gebirgsbach muss man sehr darauf achten, wo man hintritt. Manche der Steine sind glitschig. Zum Goldwaschen muss man sich aber eine ruhige Ecke ohne Strömung suchen.
Schwarze Goldwaschpfanne mit stabförmigen Goldnugget
An einem Spätnachmittag hatte ich tatsächlich ein nadelförmiges Stück Gold in der Goldwaschpfanne.

Also, das raushacken von dem festgebackenen Sand und Kies ist eine echt harte Arbeit und nach drei Tagen brauchte ich erst Mal eine Pause. Es mögen zum Schluss vielleicht 1g Gold gewesen sein. Ich wollte dann nur noch eine unendlich lange heisse Dusche haben – anstatt mehr Gold. Um dann am liebsten in einem Gartencafe zu sitzen mit Milchkaffee & einem Blick auf Blumen und sowas.

Trotzdem war die Arbeit mitten in diesem abgelegenen Stück Natur toll und abgesehen vom Goldwaschen und finden hab ich ein paar interessante Entdeckungen gemacht.

Schwarzer White Spotted Sawyer Käfer und Täubling Pilz
Der Käfer links mit den überlangen Antennen ist ein „White Spotted Sawyer“, genauer Monochamus Scutellatus. Dafür gibt es keinen deutschen Namen, der Käfer kommt nur in Nordamerika vor und gehört zur Familie der Bockkäfer. Der Pilz rechts müsste ein Täubling sein. Hübsch, aber nicht essbar.
Brauner Baumstumpf in dem Insekten ein rundes Labyrinth  genagt haben
Ein Baumstumpf, in dem Insekten scheinbar ein Labyrinth angelegt haben.

Was uns alle sehr betrübt hat war die Tatsache, dass im McCulloch Creek aktuell jede Menge Bäume gefällt werden. Ganze Hänge werden komplett kahl geschlagen. Ich bin mehrmals morgens viel zu früh von den Holzfällern geweckt worden, die mit irgend welchen Baum Mörder Maschinen an meinem Truck vorbei gerumpelt sind.

DAF T244 in den Bergen zwischen Baumfällungs Maschinen

Die Bäume werden dort für irgendwelche Witzbeträge abgeholzt und zu 85% in die USA verkauft. Die Produzenten dort verarbeiten diese billigen Rohstoffe dann zu Papier, IKEA Möbeln und anderen hochwertigen Produkten aus Holz. Um sie für ein mehrfaches des Preises zu verkaufen, mit enormen Profiten.

Normalerweise wäre ein solches Ausplündern von Rohstoffen in Afrika mit korrupten ultrareichen Clan Regierungen und ihren vielen ach so armen Bewohnern zu erwarten. Nicht jedoch in Kanada, einer hoch entwickelte Industrienation, die selbst weltweit Bergbau betreibt.

Baumfällmaschinen an einem Hang in den Bergen Kanadas

Epilog und Überlegungen

Ich hab mit dieser Reportage noch einen anderen Gedanken verfolgt. Bei meinen Recherchen zum French Creek und der verloren gegangenen French Creek City (Artikel) habe ich so gut wie keine Spuren aus der damaligen Zeit gefunden. Weder direkt vor Ort noch später in Archiven.

Reste genietetes Eisenrohr
Dieses genietete Eisenrohr hab ich bei der Goldsuche im McCulloch Creek gefunden. Auf Grund der Verarbeitung mit Nieten: vor 1900 hergestellt. Lag da seit über 100 Jahren herum.

Meine Gedanken waren: welche Menschen haben dort im McCulloch Creek gelebt ? Welches Schicksal hat sie in diese entlegene Gegend geführt ? Welchen Weg haben die Menschen nach dem Ende des Gold Booms eingeschlagen ?

Geschichten über Reichtum, Goldfunde aber auch Misserfolg, Schicksalsschläge & letztendlich Aufgabe – all das ist für immer verloren gegangen.

Ich bin sicher, dass ich dafür belächelt werde. Aber das Internet vergisst nichts und auch von diesem Blog gibt es inzwischen ewigkeits Backups in Archiven. Es ist daher möglich, dass in 150 weiteren Jahren jemand hier nachlesen kann, welches Schicksal die Goldsucher am McCulloch Creek im Jahr 2025 hatten.

Mir war es jedenfalls sehr wichtig, diese Geschichte zu erzählen und sie hoffentlich für eine lange Zeit zu bewahren.

Ich bin daher sehr dankbar, dass mir Mark & Julia diese Möglichkeit geboten haben, auch wenn ich ihre Gastfreundschaft möglicherweise etwas zu sehr strapaziert hab. Ich bin froh, dass ich diese beiden wundervollen Menschen kennen lernen durfte.

Und in Zukunft ? Mark überlegt im nächsten Jahr im weiter oben liegenden Graham Creek nach Gold zu suchen. Die claims dort gehören ihm bereits. Seiner Theorie nach kam das Gold im McCulloch und im French Creek zum Grossteil aus dem Graham Creek, er sieht dort noch erhebliches Potential.

DAF T244 LKW parkt am Rand von einem Weg im Gebirge mit wolkenverhangenem Himmel
In Kanadas Bergen, wo das Gold ist
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