Ich war mal wieder im Untergrund: eine Foto Reportage der Metro Stationen in Montreal. Die unterschiedlich gestalteten Bahnhöfe erreichen nicht die Pracht der Metro in Brüssel, liegen mit individuell gestalteten Stationen aber dicht dahinter.
Einige Bahnhöfe sind so spacig designt – sie könnten glatt auf dem Mars stehen oder Kulisse in einem Science Fiction Film sein. Im Gegensatz zu Brüssel sind viele Kunstwerke aber etwas versteckt. Sie erschliessen sich manchmal erst, wenn man den Bahnhof verlässt oder etwas herumwandert.







Metro fahren ist in Montreal ziemlich einfach. Pro Bahnsteig fährt eine Linie. Man kann daher nicht in den falschen Zug einsteigen und die Linien haben keine Abzweigungen. Fahrpläne, auf die man achten müsste gibt es nicht. Werktags kommt etwa alle 8 bis 10 Minuten ein Zug. Einfach und logisch.










Entworfen wurde er von Hector Guimard, der im Jahr 1899 beauftragt wurde die Stationen der Pariser Metro im Stil der „Art Nouveau“ zu entwerfen. Damals modern, heute eine seltene Rarität. In Paris wurden die meisten Eingänge mit diesem Design inzwischen durch etwas (noch) moderneres ersetzt.





Da die Metro Montreal in den 70er Jahren gebaut wurde sind viele Kunstwerke typisch für diese Zeit. Und das waren damals vor allem bunte Farben und klare Formen. Insbesondere Orange ist für mich „die Farbe“ der 70er Jahre.
Bei den Kunstwerken von Andre Leonard in der Station Villa Maria wird man dahingehend aber etwas hinters Licht geführt, denn das Entstehungsjahr ist 1981.




Die Metro Montreal unterquert nach Longueuil den Sankt Lorenz Strom. Nur mit gut haftenden Gummirädern ist die notwendige Steigung zu machen.

Das ist ein Detail aus einer der oberen Aufnahmen. Toller Farbübergang, das orangene T-Shirt passt perfekt zur Metro Station. In öffentlichen Verkehrsmitteln ergeben sich oft sehr gute Möglichkeiten, Leute anzusprechen und Street Art Fotografie oder Portraits zu machen.
Ich war dazu leider zu schisserig, aber ich bin ja immer nur allein unterwegs (dazu im Ausland) und da kostet es schon etwas Überwindung. Viele super geniale Fotos sind daher nicht gemacht worden. Das Mädel mit den blauen Haaren, der Typ mit Zylinder und silbernen Ringen an den tätowierten Händen, ein Schwarzer mit akkuratem Schnurrbart und pinker Basecap, ein verträumt auf die Metro wartendes dunkelhäutiges Mädel mit markanten Schulter Tattoos …
Leider alles nur in meiner Erinnerung, schade. Vielleicht ein anderes Mal. Oder Du hast dich möglicherweise inspirieren lassen und machst es besser.
Homepage der STM mit mehr Informationen zu Künstlern in den Metro Stationen: www.stm.info/en/about/discover_the_stm_its_history/art-network/list-artworks
Eigene Foto Reportage zur Kunst im Untergrund in der Metro Brüssel:
www.25u.de/in-den-metro-stationen-von-bruessel-eine-fotoreportage
Diese Metro Montreal Reportage zu erstellen war ziemlich preiswert. Ich hab etwas ausserhalb von Montreal auf einem sehr empfehlenswerten Campingplatz in Longueuil (Google Maps) gestanden, der pro Tag umgerechnet etwa 35€ gekostet hat.
Von dort hab ich für 13 CAD = 8,35 € eine Fähre zum alten Hafen genommen. Das Metro Tagesticket für die Kernzone A hat 11 CAD gekostet = ca 7 €. Ein Tagesticket für die Zonen AB, was die gelbe Linie zur Universität in Longueuil und die drei Stationen Cartier, de la Concorde und Montmorency einschliesst war nur unwesentlich teurer und hat 13,25 CAD gekostet.
Dazu kamen Kosten für Snacks, Getränke und Schnellrestaurants im Bereich von umgerechnet etwa 25 € pro Tag. Ich hab mir für die Metro Montreal zwei Tage Zeit genommen, aber auch noch andere Orte besucht. Mit dem Handy und der Nikon wurden rund 200 Bilder gemacht, von denen ich hier die interessantesten Aufnahmen zeige.

Das sind schöne Bilder! Gruß, Moni