Zu Besuch bei den Menschen im Iran – April 2019 (Teil 2)

Inzwischen habe ich den Weg vom Norden des Iran runter in den mittleren Teil genommen. Noch immer werde ich auf meinem Weg Willkommen geheissen. Es wird gehupt, gewunken und fröhlich gerufen. Das meinen die Iraner ehrlich, es ist nicht irgend etwas, was denen gesagt wurde. Es ist wie eine Trägerfrequenz, auf der man durch das ganze Land gleitet.

Die Menschen wundern sich immer etwas, dass ich allein unterwegs bin. Dazu muss ich sagen, dass ich durchaus versucht habe, einen oder eine Reisepartner/in zu finden. Sowohl im Bekanntenkreis also auch online, aber abgesehen von Mitfahranfragen oder (worüber ich mich auch gefreut habe) Zuspruch zu meinem Vorhaben ist das leider nicht zustande gekommen. Keine Zeit, kein Geld, Angst vor so einer Reise waren die Argumente. Tja, Pech gehabt, sagt ich dazu. Anstatt zu warten, bis sich eines Tages Mal was ergibt, hab ich mich einfach auf den Weg gemacht und das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Allein reisen hat den Nachteil, dass man bei Krankheit, Unfall, Pannen und natürlich beim Fahren komplett auf sich alleine gestellt ist. Allerdings hatte ich bislang noch keine Zeit, krank zu werden und der DAF T244 ist natürlich ein Fahrzeug, was eine ganze Menge mitmacht. Also, der fährt eigentlich überall durch. Schotterstrassen, überspülte Brücken, wegen Bewässerung des Ackers unter Wasser gesetzte und nun schlammige Landwege – und so weiter. Der Vorteil beim allein reisen ist natürlich, dass man sich nicht abstimmen muss, wohin die Reise geht bzw wie lange man unterwegs sein will.

Das sind jedenfalls einige Bilder aus der Mitte vom Iran:

Hält die Brücke ? Kein Schild mit Gewicht. Dort unten führte ein Weg zum Wasser, um sich abzukühlen.
Weidende Tiere, daran konnte ich mich nicht satt sehen und ich habe das unzählige Male fotografiert.
Ebenfalls ein typisches Bild: ich halte kurz an, um auf der Karte nachzusehen, ob ich noch auf dem rechten Weg bin. Sofort halten Iraner an und fragen, ob ich Hilfe brauche, genug zu Essen und zu trinken hab. Und ob ich vielleicht (Achtung Taarof) daheim übernachten möchte.
Abstieg aus dem Zagros Gebirge, Richtung Kat / Behbahan
Ein Campingplatz auf dem Weg nach Shiraz. Sofort ist der Truck von einer fröhlichen Familie umringt, die neugierig wissen will, wer ich bin und wohin die Reise geht.
Das ist ein Zamyad24, Pickup auf Nissan Basis. Das Fahrzeug ist extrem robust und als Verkaufswagen und Transporter im Iran unterwegs. Der blaue Zamyad ist neben den Mercedes LKWs der 60er Jahre, den diversen, weissen Saipa und dem Peugeot 405 das häufigste Fahrzeug im Iran und gehört zum täglichen Strassenbild.
Die Zitadelle von Shiraz, im Zentrum. Nicht weit davon warten die Geldwechsler darauf, Euro in Rial zu tauschen.
Das sind nicht etwa Brombeeren, sondern Tuts. Schmecken aber so ähnlich. Tuts wachsen an Bäumen, findet man in jeder Parkanlage.
typisches Strassenbild in Shiraz
Der Basar von Shiraz. Hier: Uhren und Backgammon. Ich brauch immer etwas, um das alles aufzunehmen.
Der wuselige Basar in Shiraz
Persepolis. Ich hab hier sehr viel fotografiert, aber da Persepolis gut dokumentiert ist stell ich hier nur drei Bilder ein.
Persepolis, fein in Stein gearbeitetes Detail.
Für Persepolis sollte man sich einen ganzen Tag Zeit nehmen und das alles auf sich wirken lassen. Einen Besuch in Persepolis vergißt man nicht mehr. Eintritt: 200.000 Rial umgerechnet 1,25 Euro.
Qualeh-e Dokhtar, bei Firunzabad. Die Seilbahn ist kaputt, aber dafür ist man den Tag über komplett allein in der Ruine, nachdem man die Serpentinen hochgewandert ist.
Der Palast von Ardashir, ebenfalls Firunzabad.
Wenn man nett fragt, sperrt der Wärter den Zugang zum ersten Stock auf.
Landschaften, wie gemalt
Jahrom, Sang-Shekan Höhle 28.487852 / 53.579645. Dort haben Steinmetze vor jahrhunderten Felsen rausgeschlagen und eine riesige Höhle erschaffen.
Sang-Shekan Höhle. Irgendwann braucht man eine Taschenlampe, um sich nicht zu verlaufen.
Geplant war es nicht, aber ich hatte Glück mit der reisezeit. Im Mai fängt die Wüste im Iran an zu blühen.
Eines meiner Lieblingsbilder: volltanken im Iran für 15 Euro, wenn der Tankwart mitmacht !


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