Solarzellen – mehr Solar geht nicht

Bei den Solarzellen hab ich nicht gespart.

Allerdings sollte sich zeigen, dass es unklug ist, das Dach auszumessen und dann mit ein paar clicks einfach die besten und leistungsfähigsten Solarzellen zu bestellen, die es gibt.

Denn diese wollen ja immer noch aufs Dach gebaut werden und meine waren für die Montage auf einem schrägen Dach mit so einem System zum Einrasten vorgesehen. Alles zurück schicken – oder weiter machen ? Im Hof standen sie ja nun, ich entschied mich dafür, eine Lösung zu finden. 

Für die (zum Schluss vier) Solarzellen – mehr Solar geht nicht – hat mir ein befreundeter  Automechaniker dann vier Rahmen geschweisst und diese Konstruktion wurde mit Sika Flex aufs Dach geklebt. Sika Flex, auch so ein Teufelszeug. Man schmiert es sich für alle Zeiten in die Klamotten, es geht tagelang nicht von den Fingern ab, aber die Konstruktion pappt bis heute perfekt auf dem Dach, egal ob Sommer oder Winter. 

Jede Solarzelle liefert eine Spannung bis zu 70 Volt, daher wurde pro Solarzelle jeweils ein Victron Bluesolar 75 verbaut, der bis 75 Volt spezifiziert ist.  Jeder Solarregler speist dann 28 Volt in die Batterien ein. Dieser Aufbau liefert daher auch bei leicht bewölktem Himmel noch ein klein wenig Strom, wenn an den Solarzellen nur noch 30 oder 40 Volt anliegen. 

Prinzipiell hätte man zwei Solarzellen auch auf einen Regler legen können. Aber so ist es redundant. Beim Ausfall von einer Solarzelle UND einem Regler kann man umschalten und immer noch 75% Leistung haben. Ausserdem wird so das Problem der Verschattung gelösst. Egal ob der LKW längs im Schatten einer Hauswand parkt oder mit der Stirnseite unter einen Baum gefahren ist: zwei Solarzellen haben dann potentiell noch volle Leistung. 

Anfangs hatte ich die Solarregler noch auf dem Dach, aber diese gehören definitiv in den Aufbau und sind da inzwischen auch.

Wenn ich heute nochmal eine Solarablage aufbauen müsste, würde ich wahrscheinlich Solarzellen aus dem Bootsbau nehmen. Diese sind begehbar und man klebt sie mit dem schon erwähnten Sika Flex einfach aufs Dach. Zack, Thema durch innerhalb von 30 Minuten anstatt einer Woche tüfteln plus Fremdspesen.

Update / April 2020:

Inzwischen fahre ich meine vier Solarzellen seit mehreren Jahren durch die Gegend, sie funktionieren nach wie vor tadellos und sind mir auf den teilweise extrem holprigen Strecken auch nicht kaputt gegangen.  Ein enormer Vorteil ist, dass die Panels auch bei bedeckten Himmel noch etwas Strom liefern.

Hier stehe ich bei bedecktem Himmel in den Pyrenäen. Gelegentlich hat der Himmel ne helle Stelle, aber richtig Sonne ist nicht.
rund 80 Watt sind es dann – immerhin noch – bei einem Himmel wie weiter oben fotografiert

Selbst bei diffusem Licht sind es daher noch 40 bis 100 Watt, die von den vier Solarzellen insgesamt ankommen. Eine Solarzellen liefert dann 50 Volt, die am MPPT 75 anliegen. Es fliesst dann natürlich nur sehr wenig Strom. Reicht aber, um die Batterien halbwegs bei Laune zu halten. Bei Regen und dick wolkenverhangenem Himmel wird jedoch kein Strom erzeugt. Bei wolkenlosem Himmel und schräg auf die flach montierten Panels scheinender Sonne sind es um die 500 Watt, über die man sich freuen kann. Ein paar sonnenlose Tage übersteht die Anlage daher, wenn keine starken Verbraucher wie die Fussbodenheizung (Nachts) dazu kommen.

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