In den meisten Fällen fährt im Auto ein Verbandkasten mit, der gerade Mal dazu gedacht ist, den gesetzlichen Anforderungen nach so einem Ding gerecht zu werden. Teilweise jahrzehnte alt und mit Pflastern, die Mal geklebt haben, als Kohl noch Kanzler war.
Aber wenn man im Ausland unterwegs ist, gibt es möglicherweise keine Gelegenheit, Pflaster oder Verbandmaterial Mal eben so nachzukaufen. Unterwegs passiert möglicherweise auch viel mehr als Daheim. Das wollte ich einmal gründlich erledigt haben. Daher hab ich mir zunächst einen „richtigen“ Erste Hilfe Koffer besorgt, um ihn dann noch etwas aufzumotzen.
Womit genau: das beschreibe ich hier. Ich hoffe, es sorgt für die eine oder andere Anregung. Ganz ausdrücklich soll das keine medizinische Beratung sein und Hinweise zu Medikamenten wären hier sowieso verkehrt, weil das von Mensch zu Mensch verschieden ist. Mir geht es nur darum, was man als medizinischer Laie eventuell im verbesserten Erste Hilfe Kasten dabei haben sollte. Am häufigsten wird man dabei unterwegs wahrscheinlich Schnitte oder Abschürfungen desinfizieren und mit einem Verband versorgen müssen. Dann Holzsplitter, Blasen an den Füßen und kleine Brandwunden.
Ich hab mich zunächst für den Verbandkoffer Domino, gekauft bei Hornbach, EAN 4045444604380, von GRAMM medical healthcare entschieden. Kostenpunkt war 30 Euro. Dieser ist spritzwassergeschützt und die beiden unterteilten Innenfächer haben nochmal eine extra Abdeckung, damit alles an seinem Platz bleibt. Die Schere ist schon Mal um Längen besser als das, was in den ganz billigen Sets für sparsame 5 Euro dabei ist. Ausserdem ist eine Wandhalterung dabei. Eine gute Basis.


Eine Krankenschwester hätte beim Aufrüsten mit Sicherheit noch eine ganz andere Auswahl getroffen als ich, aber die kann dann (im Gegensatz zu mir) zum Beispiel auch mit einem Wundnähset oder Wundbetäubungsmitteln umgehen.
Im Koffer finden sich ab Werk jedenfalls Kompressen, Verbandpäckchen, Pflaster, Einmalhandschuhe, Dreieckstuch, eine Rettungsdecke und sogar eine Kälte-Sofortkompresse. Dazu getan habe ich dann noch:

- zwei extra Packungen Pflaster, einmal zum selber zuschneiden und einmal fertig in 5 Größen, wasserabweisend
- die Jod Salbe Betaisodona. Gut ist auch Octenisept-Spray zum desinfizieren. Ich persönlich mag Betaisodona lieber, weil sie in die Haut einzieht und Entzündungen (Fingernägel, Furunkel) gut heilen kann.

- Bephanten Nasen und Augen Salbe. Bephanten ist eine Wundsalbe, als Augensalbe hilft sie, kleine aber dafür um so nervigere Verletzungen im Auge schnell abheilen zu lassen. Insbesondere, wenn die Hornhaut durch Sand, Dreck oder einen zurück schnellen Aste feine Kratzer abbekommen hat.
- mit Wundnahtstreifen kann man aufgeplatzte Haut oder ernste Schnitte zusammen heften. Verschärfte Variante vom Pflaster, danach kommt nähen aber das sollte ein Arzt machen.
- Oldscool: Klammern für Verbände
Nicht im Bild ist eine Flasche klassisches Jod. Jod brennt und ist eigentlich nicht mehr Stand der Technik, aber ich finde es hat den Vorteil, sehr gut in kleine Schnitte einzuziehen. Ausserdem erleichtert einem so eine Jod Tinktur das auffinden von feinsten Kaktus Stacheln, die man mit bloßen Auge nicht sehen würde. Die Haut damit einstreichen – da wo der winzige Stachel in der Haut sitzt läuft das Jod etwas zusammen und färbt die Haut anders. Das ist auch bei Glasfaser Stacheln so.
