Finnland: Abwehr gegen Mücken und Stechfliegen, Repellents & Gift im Härtetest. Was definitiv hilft !

Entweder man mag Stechmücken, oder man mag sie nicht. Ich mag sie zum Beispiel nicht und daher hab ich für meinen Trip nach Finnland eingepackt und gekauft, was als Gegenmittel so alles auf dem Markt ist. Kaum in Finnland angekommen gabs einen Besuch in einem finnischen Supermarkt. Dort hab ich weiter eingekauft, was bei uns nicht im Regal steht, aber von den Finnen für gut befunden und gekauft wird. Zusätzlich waren noch Mittel aus Norwegen im Truck vorhanden.

Anschliessend hab ich draussen systematisch ausprobiert, was am wirkungsvollsten gegen die fliegenden Vampire hilft.

Im Test: Thermacell MR300, Autan, Anti-Brumm und Mückenspiralen
Das ist jetzt vielleicht etwas viel des guten, aber ich wollte ein für alle Mal wissen, was am besten hilft und hab systematisch alles ausprobiert.

Bei den ganzen Mitteln gibt es zwei Ansätze: Repellents und Gift. Die typischen Pumpsprays zum auftragen auf die Haut enthalten Repellents. Diese verderben den nach Blut gierenden Moskitos (im Idealfall) den Appetit und hindern sie so daran, zu stechen. Verdampfer, vor sich hin glimmende Moskitospiralen oder Spraydosen mit Insektiziden töten Insekten mit Gift.

Dabei wirkt das jeweilige Gift nicht nur gegen angreifende Moskitos oder Zecken, die einem das Bein hochkrabbeln, sondern schädigt auch Wasserorganismen und nützliche Insekten wie Bienen, Ameisen oder Spinnen. Das wird einem völlig gleichgültig sein, wenn 50 Mücken mit eindeutigen Absichten angeflogen kommen, aber im Kopf behalten sollte man es trotzdem.

So, ich hab oben geschrieben, dass ich sämtliche Mittel systematisch ausprobiert habe – das heisst aber nicht, dass ich
streng wissenschaftlich vorgegangen wäre. Ich hab mich daher nicht in den nächstbesten finnischen Sumpf gehockt um mit einer Stoppuhr festzustellen, dass ein offenbar wirkungslosen Mittel tatsächlich und wahrhaftig stundenlang wirkungslos ist. Um als Ergebnis dessen komplett zerstochen zu werden. So gross ich meine Liebe zu aufwändigen Reportagen, meinem Internetblog und letztendlich Mücken, die mein Blut wollen, dann doch nicht.

Ich bin eher so vorgegangen, dass ich ein Mittel eingepackt hab und wenn die Mückensituation im Wald unübersehbar wurde, hab ich es angewendet. Um rauszubekommen, ob das nun die Lage verbessert – oder nicht.

Ich beschreibe daher die getesteten Mittel ausführlich und geben meine rein subjektive Einschätzung zu deren Wirksamkeit wieder. Meine Erfahrung hab ich in mehreren Wochen Finnland zusammen getragen, aber für Schweden und Norwegen sollte es auch gelten. Leider sind alle Repellent Mittel empfindlich gegen schwitzen. Das wäscht das Zeugs rasch ab und die Wirkung ist dahin. Auf die Idee, die jeweiligen Mittel wasserfest zu machen so wie Sonnecreme sind die Hersteller noch nicht gekommen.

Finnland ist echt ideal, um Mückenmittel durchzuprobieren. Es gibt dort jede Menge kooperative Mücken und andere Viecher, die bereitwillig mitmachen wollen und einen ordentlich Appetit auf menschliches Blut mitbringen.

Die Plagegeister in Finnland, Schweden & Norwegen sind im Einzelnen:

  1. Zunächst die gemeine Stechmücke. Diese reagiert auf CO2 & Schweiss, fliegt den Menschen im Wald direkt an und sticht auch sofort. Eigentlich sind Mücken schlecht designt, denn bereits leichter Wind treibt sie ab und Mücken sind auch nicht gegen UV gehärtet. Die billige Massenproduktion macht diesen Nachteil jedoch wett. Im Schatten, Nachts und wenn es windstill ist kommen sie daher aus Gras und Schilf angeflogen. Wird seit über 100 Millionen Jahren genau so fabriziert, uns gibt es erst seit 0,05 Millionen Jahren !
  2. Die Hirschlausfliege (Hjortfluga) ist eher auf Rotwild, Rentiere und Elche aus, fliegt aber auch den Menschen an. Sie hat IR-Sensoren eingebaut und landet daher meist in der Nähe vom Kopf. Denn der Kopf strahlt beim gut in Klamotten eingepackten Menschen die meiste Wärme ab. Dann wirft sie ihre Einwegflügel ab und marschiert los zu einer Biss Stelle. Weil sie dabei nicht besonders zielstrebig ist und erst Mal unentschlossen herumkrabbelt (was ist das denn für ein komischer Elch ?!?) entdeckt oder spürt man das Krabbelvieh üblicherweise, bevor es zusticht. Repellents helfen kaum. Im Haar nervt sie ganz schön. Am besten hilft gegen die Tiere eine Mütze, ein Haarnetz, kurze Haare oder ein Kamm.
  3. „Knit“ oder Kriebelmücken. Diese sind so klein, dass man die Wolke aus Mücken gern unterschätzt und die Schadwirkung stellt sich auch nicht sofort ein. Die angriffslustigen Kriebelmücken habe ich das erste Mal in Norwegen kennen gelernt. Kriebelmücken ritzen die Haut an und trinken austretende Flüssigkeit der Kapillaren. Davon bekommt man zunächst nichts mit. Kurze Zeit später gibt es aber meistens eine allergische Reaktion in Form einer roten Pustel. Durchaus auch auf dem ganzen Arm oder Bein. Durch die üblichen Mückengitter klettern sie hindurch. Es gibt Hüte mit einem engmaschigen Netz für das Gesicht, aber durch die sieht man kaum noch etwas.
  4. Zecken warten im Gras und sind mit Sensoren ausgerüstet, die auf CO2 und Schweiss reagieren. Von dieser Warteposition aus lassen sie sich taximässig mitnehmen und krabbeln dann Richtung stetig nach oben. Sofern man sie nicht durch hohe Stiefel, Spray mit Icaridin oder zugezogenen Hosenbeinen mit Bund ausgetrickst hat. In einer schönen Hautfalte angekommen stechen sie ein Loch in die Haut und los geht es mit der Blutmahlzeit. Die vollständige Betankung einer Zecke kann über eine Woche dauern, schnelllebig sind die Biester nicht. Immerhin setzen Zecken ein Betäubungsmittel ein. Im Idealfall entdeckt / entfernt man Zecken innerhalb von 24 Stunden bei einer abendlichen Fleischbeschau. Dann sind ernsthafte Erkrankungen wie FSME und Boreliose wenig wahrscheinlich. FSME ist in Skandinavien zum Glück nicht so weit verbreitet wie in Süddeutschland, Südeuropa oder dem Baltikum.
  5. Stechbremsen werden von Schweiss angelockt und machen einfach so ein riesen Loch in die Haut, was spürbar weh tut. Den Biss bekommt man sofort mit, aber dann ist es bereits zu spät und es gibt eine juckende Quaddel. Bremsen sind immer in der Nähe von Gewässern stationiert, diese Tiere sind ausgezeichnete und schnelle Flieger. Bei Sonnenuntergang verabschiedet sich die gemeine Bremse in den Feierabend, übergibt für die Nachtschicht an die Mücken und parkt irgendwo.

Es gibt drei Möglichkeiten, Mückenstiche zu reduzieren, ohne Chemie einzusetzen (oder zumindest weniger davon)

Möglichkeit eins: lange Kleidung tragen aus festem Stoff, dazu eine Mütze. Durch Socken sticht so eine finnische Mücke einfach durch, dünne T-Shirts die nur 5 Euro gekostet haben schützen auch nicht. Mit einer Jeans, Mütze, T-Shirt und Pullover müssen nur noch die Hände und das Gesicht geschützt werden.

Möglichkeit zwei: Mücken werden durch Schweiss angezogen, wenn man sie einmal im Wald beim Pilze & Beeren sammeln aufgestöbert hat. Frisch gewaschene Klamotten und eine abendliche Dusche inklusive abseifen macht einen zwar nicht unsichtbar, aber etwas weniger interessant für Mücken.

Möglichkeit drei: Ortswechsel und die richtige Jahreszeit. An der Küste sind keine Mücken. Dort ist Wind, Sonne und Salzgischt, das alles mögen sie überhaupt nicht. Die Haupt Mückenzeit sind die Sommermonate Juni und Juli, im August wird es bereits weniger mit der Mückenplage. Manchmal muss man nur 2 km weiter fahren, um am gleichen See komplett mückenfrei zu stehen.

Aber mitunter reicht es bei allem guten Willen einfach mit den Viechern und man will nur noch seine Ruhe haben. Tagsüber und vor allem Nachts ! Insbesondere, wenn man in der Kabine zwar nur EINE Mücke hat, aber die ist einfach unfähig und sticht 10x zu ohne Ruhe zu geben bzw satt zu werden. Dann wird die chemische Keule rausgeholt und zwar sowas von.

Folgendes wurde ausprobiert, damit die Stechmücken es entweder sein lassen – oder ihr elendes Blutsaugerleben aushauchen:

Autan protect – weisse Flasche

eine weisse Flasche Autan protect

Enthält 7% DEET als Repellent und der Hersteller verspricht bis zu 2 Stunden Schutz vor Mücken. Ich fand das Mittel okeee aber völlig überzeugt bin ich nicht. Das Mittel wird aus einer Pumpspraydose versprüht und wirkt nur exakt dort, wo es aufgetragen wird. Wenn man sich sorgfältig die Hände eingesprüht hat, hindert das eine durchschnittliche finnische Mücke nicht daran, einfach 10 cm weiter den Oberarm anzubohren.

Das ist Punkt Nummer eins. Punkt Nummer zwei ist, dass sich Autan Protect tatsächlich schnell verflüchtigt.

Dafür riecht es sehr angenehm.

Autan protection plus – gelbe Pumpspray Flasche / OFF! teho in Finnland, weisse Pumpspray Flasche

Flaschen mit Johnson Autan protection plus und TEHO Off

Enthält 20% Icaridin

Die Wirksamkeit ist sehr gut. Auch wenn man sich nicht flächendeckend eingesprüht hat verhindert das Mittel Mückenstiche.

Bei mir reicht es, vor dem Schlafengehen Hände, Füsse und den Nacken einzusprühen, um nicht von zufällig in der Kabine anwesenden Mücken gestochen zu werden. Der Hersteller geht von einer Wirksamkeit von 4 bis 8 Stunden aus.

Als Wirkstoff ist Icaridin enthalten, welches Zecken besser abwehrt als DEET. Heisst es, das konnte ich nicht persönlich ausprobieren.

Der Geruch vom deutschen Mittel ist eher stechend und das Mittel klebt etwas auf der Haut. Das finnische OFF! ist mit dem gleichen Wirkstoff und vom gleichen Hersteller, riecht aber besser. Da die Wirkung identisch war, würde ich zu dem Mittel aus dem finnischen Supermarkt tendieren.

Anti Brumm forte, rote Pumpspray Flasche

rote flasche anti brumm forte

Enthält 30% DEET. Das ist im Gegensatz zu den 7% vom Autan in der weissen Flasche eine Konzentration, bei der Mücken ernsthaft Zweifel an ihrem Vorhaben kriegen.

Die Wirksamkeit schätze ich als gut ein. Gegen Zecken soll Icaridin besser abschrecken. Aber die paar, die bei mir mitreisen und anbeissen wollten hab ich rechtzeitig entdeckt und ausgeknipst.

DEET greift Plastik und Leder an. Daher nur draussen im Freien anwenden. Nicht in der Kabine, wo Oberflächen Schaden nehmen könnten. Gummierte Oberflächen z.B. vom Fernglas sind besonders gefährdet.

Thermacell Verdampfer – die Stalinorgel gegen Mücken.

Thermacell MR-300 Verdampfer mit Gaskartusche und Giftplättchen

Thermacell ist nicht nur ein Mittel gegen Mücken, sondern bereits ein richtiges Waffensystem. In den MR-300 wird eine Gaskartusche eingesetzt, die einen kleinen Brenner betreibt. Dieser heizt ein Plättchen auf, was Prallethrin frei setzt. Mit dem Kit kann man sowohl die eigene Hütte ausräuchern, als es auch aktiviert am Gürtel im Freien mit sich herumtragen. Nachfüllpacks werden mit Gaskartusche und neuen Plättchen verkauft. Erhältlich ist das ganze im finnischen Supermarkt oder bei uns im Onlinehandel.

Das Gift Prallethrin hat eine hohe „Mann Stop Wirkung“ gegen Mücken. Sobald die Viecher damit in Berührung kommen ist es bereits zu spät und das Nervensystem der Mücke ruiniert. Das ist der Grund für die hohe Wirksamkeit.

Wenn man zwischen sehr vielen Mücken sitzt lässt die Stechneigung etwa 10 Minuten nach dem aktivieren spürbar nach und die Tiere verziehen sich. Um die volle Wirksamkeit zu entfalten braucht das Gerät etwa 15 Minuten. Ein kleines Guckfenster zeigt an, wenn der Brenner im inneren glüht.

Nachteil: Teuer, ich hab für den Thermacell MR-300 inklusive einer Gaskartusche und drei Plättchen 35 Euro bezahlt. Ein Nachfüllpack mit 48 Plättchen und vier Gas Kartuschen kostet 30,- Euro. Mit den Kartuschen und den Plättchen wird viel Müll fabriziert.

Da das Zeug alles wegradiert, was Insektenflügel hat sollte der Einsatz mit Bedacht erfolgen. Nützliche Insekten wie Bienen, Libellen, Hornissen, Hummeln und Käfer plumpsen genau so vom Himmel wie lästige Mücken. Ausserdem ist das Gift sehr schädlich für Wasserorganismen. Aber gerade Angler scheinen das tragbare System sehr zu schätzen.

Funktioniert schlecht bei Wind, aber da fliegen Mücken bekanntlich nicht so gern.

Thermacell Backpacker Verdampfer für Camping Gas Flaschen – die Sparlösung ! (Update Mai 2023)

Thermacell Backpacker Verdampfer gegen Mücken und Prallethrin Pads von Etisso

Inzwischen hat Thermacell ein Gerät für Camping Gas Flaschen im Programm. Damit ergibt sich eine prima Möglichkeit, gleichzeitig Mücken loszuwerden und Geld zu sparen.

Nachfüllpacks für Thermacell bestehen üblicherweise aus den Pads mit dem Wirkstoff – und kleinen Gasflaschen um das Heizplättchen heiss zu machen. Das muss immer gemeinsam aufgebraucht werden.

Bei der „Thermacell Backpacker“ Variante kann man das benötigte Gas dagegen einfach als Kartusche im Baumarkt kaufen und bei den Wirkstoffplättchen auf preiswerte Hersteller ausweichen. Eine 500g Dose Gas hält gefühlt ewig. Beides muss nicht mehr gemeinsam aufgebraucht werden. Es wird immer nur das ersetzt, was gerade notwendig ist. Entweder das verbrauchte Plättchen oder die leere Gasbuddel.

Praktisch !

Detail Aufnahme vom Gewinde Thermacell Backpacker und einer 500g Gaskartusche mit Schraubventil Anschluss
Eine Gaskartusche mit Schraubventil Anschluss. Für 500g hab ich in Polen sogar nur 18 Zloti bezahlt = 4€

Kosten in Deutschland:

Thermacell Backpacker 50€

Camping Gasflasche 10€

60 Wirkstoffplättchen von Etisso ebenfalls mit Prallethrin 20€

Es gibt unterschiedliche Hersteller von Prallethrin Pads. Etisso ist nicht der einzige und der Einkauf war daher eher Zufall.

Mückenspirale – Myggolf

Myggolf Mückenspirale

Die Spirale wird auf eine kleine Blech Halterung gesteckt und dann angezündet. Dabei darf sie nicht brennen, sondern muss vor sich hin glimmen. Als Gift wird Allethrin frei gesetzt. Das wirkt als Insektizid, ist aber auch für Katzen sehr giftig. Viele Katzenbesitzer wissen das nicht und wundern sich, wenn die Katze mit einem Hundeflohband (für Hunde) um den Hals eine Epilepsie entwickelt. Wegen: Allethrin.

Die sich kringelnden Rauchschwaden von diesem Mücken Räucherstäbchen sehen hübsch aus, aber die Wirksamkeit ist eher begrenzt. Ich hab damit einmal meine Kabine eingeräuchert, weil ich die Tür offen gelassen hatte und massenhaft Mücken, Schnaken und Gnitzen vom Licht angelockt wurden. Das hat zwar irgendwann den Rauchalarm ausgelöst, aber so richtig beeindruckt (umgebracht) hat das die zugeflogenen Biester nicht. Oder nicht sofort. Jedenfalls nicht alle. Es waren einfach noch zu viele Viecher da, die Einsätze fliegen konnten.

In den Anziehsachen bleibt ein starker Geruch nach Rauch zurück. Entgegen meiner Erwartung halten die eingeräucherten Klamotten Mücken nicht davon ab, einen zu umkreisen und zu stechen.

Um Mücken zu vergiften wirkt die Mückenspirale einfach nicht gut genug, vergrämen klappt auch nicht.

Bei etwas Wind funktioniert es, wie nicht anders zu erwarten ist, überhaupt nicht.

Zedan Insektenschutz Sprühlotion

Flasche Zedan Insektenschutz

Satte 375 ml in der Sprühflasche sollen für 4 bis 5 Pferde ausreichen, behauptet der Hersteller. Das Mittel riecht für mich sehr angenehm nach Nelke und Kräuterbonbon, als Wirkstoff ist Geraniol angegeben. Das wirkt auf blutsaugende Insekten als Repellent, heisst es.

Laut diverser Amazon Bewertungen, die ich mir (ausnahmsweise) durchgelesen hab wirkt das Mittel vor allem auf Fliegen und Stechbremsen. Stechbremsen sind in Finnland aber eher selten bzw waren im Spätsommer, als ich zu Besuch war, kaum noch als Blutsauger vertreten. Diese Wirkung konnte ich daher nicht ausprobieren. Was tonnenweise in Finnland unterwegs ist, sind Mücken. Und da wirkt es nicht so abschreckend wie die Mittel mit DEET oder Icaridin.

Zedan hat leider den Nachteil, dass das Mittel eher eine dünne Creme ist. Das sollte weder versehentlich noch absichtlich auf den Klamotten landen, sondern wirklich nur auf der Haut. Man merkt schon, dass das eher Mal für Pferde mit einem Fell entwickelt wurde und nicht für Menschen, die Haut zeigen.

Ich werde den Verdacht nicht los, dass Zedan eher von gutgläubigen Menschen gekauft wird, die denken Bernsteinketten helfen gegen Zecken und mit einem gesund riechenden „Bio“ Produkt wäre es auch getan. Finnische Mücken finden Zedan jedenfalls nicht weiter störend, gesaugt wird trotzdem.

Die Wirksamkeit scheint sich in Finnland daher eher auf Schmetterlinge und Kolibris zu beschränken.

Ballistol und WD40

Wenn überhaupt nichts sonst an board ist, aber ganze Schiffsladungen vom Mücken herumschwirren ? Eine Dose WD40 hat man immer dabei. Beide Mittel wurden allerdings entwickelt, um rostige Werkzeuge, quietschende Scharniere und Lager zu schmieren.

Frage: was halten Mücken davon, wenn man sich damit einschmiert ?

Es scheint tatsächlich einen gewissen kurzfristigen Effekt zu haben – aber erstens sind beide Mittel nicht dafür entwickelt worden, auf die Haut aufgetragen zu werden. Und zweitens war die Abwehr nicht von langer Dauer.

Was kann man tun, wenn einen die Mücken trotzdem gestochen haben und es juckt wie sau ?

Nicht aufkratzen ! Im Ausland kann das böse enden, weil damit Keime, an die der Körper nicht gewöhnt ist in die Blutbahn geraten. Bei mir hilf ein Myggolf Mückenstift ganz gut, den hab ich noch aus Norwegen. Enthalten ist ein ganzer Mix aus etherischen Ölen. Vor allem Pinene wie Trimethylbicyclo [3.1.1] aber auch Limonen Extrakt.

Myggolf Mückenstift

Mit Hitze kann man Mückenstiche auch sehr gut behandeln. Dazu macht man sich zunächst eine schöne Kanne Tee. Das ist auch ohne den Gedanken an Mücken zu haben eine gute Idee …

Dann hält man die Kante von einem Metallbecher mit dem auf 80 Grad abgekühlten Tee vorsichtig auf die Einstichstelle. Das zwickt etwas, aber die Hitze neutralisiert die injizierten Stoffe, welche die allergische Reaktion der Haut auslösen. Das muss man daher nur kurz aushalten. Ein lästiger Juckreiz kann einen länger wach halten.

Fazit

Thermacell mit dem Gift Prallethrin kombiniert mit Autan protection plus mit Icaridin oder Antibrumm Forte mit DEET als Repellent wirkt am besten.

Vermutlich gut zu wissen, falls es eines Tages doch nochmal nach Afrika gehen sollte. Bei uns in Europa nerven die Mücken einfach nur, in Afrika haben sie dann schlecht behandelbare Malaria im Gepäck.

Ein Schwarm Mücken sitz auf einer schwarzen Hose

3 Kommentare

  1. war mir alles so schon bekannt, als ewiger Scandinavien Reisender und kann ich so bestätigen.
    Dennoch vielen Dank für die informative und humorvoll geschriebene Seite

    Hejdå Olaf

  2. Sämtliche hier beschriebenen Pyrethroide sind Nervengifte – nicht nur für Insekten.
    Menschen reagieren halt weniger – haben auch mehr Körpergewicht – die Dosis pro kg macht den Unterschied.
    Käme bei mir niemals in Frage.

    Gruß Bernd – Humanbiologe

    1. Ich glaube, ein Besuch in Skandinavien zur Mücken Hauptsaison würde deine Meinung ändern 🙂

      Blutsaugende Insekten übertragen Krankheiten wie FSME, Zika, Malaria. Stiche oder Bisse können sich entzünden. Wie immer kommt es darauf an, Risiken und Nutzen abzuwägen.

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