Landschaftlich umwerfend, aber Massenandrang. Die Lofoten (Teil 1)

Gegen etwas Abwechslung habe ich nichts einzuwenden. Ich teil mir gern einen Stellplatz mit interessanten Mitreisenden, nehm Anhalter mit (bislang 2) oder frag auf dem Campingplatz, ob ich vielleicht mitgrillen kann. Aber die Lofoten, für viele ein Sehnsuchtsziel wie das Nordkapp, waren selbst mir zu trubelig.

Okay, ich hab tolle Fotos gemacht. Die Lofoten sind landschaftlich umwerfend. Zarte Wolkenbänder, die um schroffe Felsnadeln kreisen mit roten Holzhäusern am Fuss der Berge – da schlägt das Herz eines jeden Fotografen höher. Getrübt wird das Vergnügen jedoch, wenn man jeden Abend um einen Übernachtungsplatz bangen muss und selbst auf trostlosen Schotterparkplätzen Kuschelcamping angesagt ist.

Die Übernachtungs und Campingplatz Situation auf den Lofoten.

Der landschaftliche Reiz der Lofoten besteht darin, dass schroffe Berge steil gen Himmel ragen. Die Hauptverkehrsstrasse E10 führt unten am Meer entlang, wo sich Gebirge und Ozean treffen. Flächen sind auf den Lofoten daher rar – und in Privatbesetz. Üblicherweise wird jeder Flecken landwirtschaftlich genutzt und die Bewohner der Lofoten haben die Touristen reichlich satt. Als Overlander muss man daher einen Zweifrontenkrieg managen: Parkplatzsuche entgegen der Interessen der Einwohner und im Wettbewerb mit seinen Mitreisenden.

Schild mit no camping privat auf den Lofoten
^^ Kein Schild habe ich auf den Lofoten öfter gesehen, in unzähligen Variationen …

Im Grunde kommt man auf den Lofoten kaum darum herum, auf vergleichsweise teuren Campingplätzen zu übernachten. Daher geh ich in diesem Blog Artikel immer Mal wieder auf Stellplätze ein, mit denen ich gute Erfahrung gemacht hab. Gut & günstig, inklusive der Koordinaten.

Teil eins meiner Lofoten Reise: die Inseln Austvagsoya

Blick auf den Sund von Laukvika Lofoten aus der Kabinentür heraus
Blick aus meiner Kabinentür, in Laukvika. Ein ruhiger und keinesfalls überlaufener, einfacher Stellplatz am Meer.

Das Laukvik Bobilcamp ist hier: 68.38993, 14.41032

Ich hab faire 200 NOK für die Übernachtung bezahlt. Dusche und Waschmaschine ist inklusive.

Im Hafen von Laukvika Lofoten spiegeln sich Boote und der Himmel im glatt liegenden Wasser
Abends, in Laukvika. Es war komplett windstill, als ich spät Abends noch etwas unterwegs war.
Nachtaufnahme in Laukvika mit rotem Abendhimmel und dünner Mondsichel
Nachts wird es im August immer noch nicht dunkel. Es bleibt bei einem stimmungsvollen Sonnenuntergang, hier mit einer zarten Mondsichel.
Schären von Svolvaer Lofoten Norwegen
In der Gegend um Svolvaer herum, der Hauptstadt der Lofoten.
Neues Fischerboot mit hellem Holzrumpf schwimmt im Wasser von Svolvaer Lofoten Norwegen
In Svolvaer, am Rand der kleinen Stadt.

Henningsvaer

Bunt angemalte Holzhäuser und ein kleines Motorboot in Henningsvaer Lofoten Norwegen
Spaziergang in Henningsvaer. Die Häuser sind auf unzähligen Inseln erbaut, die inzwischen mit Brücken verbunden sind.
Ladendekoration vor einem kleinen Geschäft in Henningsvaer mit einem alten Fahrrad und bepflanzten Blumentöpfen
Die unterschiedlichen Lädchen und Cafes sind schnuckelig zurecht gemacht und laden dazu ein, etwas zu stöbern.
Rot bemalte Fischerhäuser in Henningsvaer Lofoten
Typisches Fischerdorf Flair in Henningsvaer (Zungenbrecher). Gleiches Haus wie oben, anderer Blickwinkel. Den Parkplatz mit den etwa 30 Campingfahrzeugen hab ich absichtlich im Foto drin gelassen. Um bitteschön Mal realistisch zu bleiben. So schön die gute alte Zeit mit Fischerdorfromantik auch war …
Schräg einfallenden Sonnenstrahlen mit Bergen und Meer
Hier spielt die Sonne am Abend mit den Bergen und den Wolken …
2800 Millionen Jahre altes Gestein auf Henningsvaer
Ein Bild, was ich unbedingt teilen muss. Das hier sieht fotografisch nach nichts besonderem aus. Aber dieses Gestein ist 2800 Millionen Jahre alt, wie Untersuchungen ergeben haben.

Bei dem Gestein handelt es sich um Gneis, was zu den ältesten Gesteinsformationen der Erde zählt und nur durch Erosion oder Plattentektonik an die Oberfläche gelangt. Mir kommt das Ende der Dinosaurier vor ca 65 Millionen Jahren ja schon unvorstellbar lang vor, aber 2800 Millionen Jahre ? Voll ausgeschrieben sind das 2.800.000.000 Jahre, eine für den Menschen unvorstellbar und nicht begreifbar lange Zeit.

Graffiti eines Arbeiters auf einem verrosteten Tank in Henningsvaer Lofoten Norwegen
Am Rande der Siedlung hab ich – quasi als Kontrast zu all der Nettigkeit – noch etwas spannende Graffiti Kunst gefunden.
Luftbild von Henningsvaer Inseln mit dem berühmten Fussballplatz im Vordergrund und den Bergen im Hintergrund
Die Drohne ist unterwegs. Blick auf Henningsvaer, vom Meer aus gesehen.

Die einzige, realistische Möglichkeit halbwegs preiswert & ruhig an der 816 zu parken ist hier: 68.16344, 14.21583

Rund um Henningsvaer quetschen sich die Vans, Camper und Geländewagen im verzweifelten Kampf um einen Stellplatz (gratis freistehen dogma) in enge Parkbuchten. Oder noch nicht abgesperrte Grünstreifen am Strassenrand. Um der Parkraumbewirtschaftung durch „easypark“ zu entgehen.

90° Luftbild vom berühmten Fussballfeld Henningsvaer Lofoten Norwegen
Das hier ist vermutlich der berühmteste Fussballplatz in ganz Norwegen. Kein zusätzliches Netz. Wenn der Ball hier ins Aus geht, freuen sich Walfische & Delfine.

1 Kommentar

  1. Hey, da schau ich nach ein paar Wochen hier wieder rein und gleich vier neue Berichte. Ja, Lofoten sind voll, man kann etwas ausweichen (ein paar km südlich Laukvika habe ich vor zwei Jahren einfach am Seitenstreifen übernachtet, nachts ist kaum Verkehr). Aber Henningsvaer ist halt Touri total, die Chinesen werden es mal wie Hallstatt einfach kopieren.
    Ich fand den Rother Wanderführer nützlich, war auf Stornappstind (bei Napp) und Justadtind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.