Lofoten Teil 3: Flakstadoya & Moskenesoy

Das beste hab ich mir für den Schluss meiner Lofoten Reise aufgehoben ! Auf den Inseln Flakstadoya & Moskenesoy kann man problemlos eine ganze Woche verbringen, um Fotos zu machen. Viele der bekanntesten Fotomotive der Lofoten finden sich in diesem Zipfel der Inselkette.

Die roten Rorbuer (Fischerhütten) vor dem Massiv des Festhaeltinden gehören dazu – wie auch ein Blick von Reinebringen auf die zerklüfteten Berge der Lofoten. Aber zunächst hab ich Nusfjord besucht !

Im Museumsdorf Nusfjord

Nusfjord ist ein perfekt zurecht gemachtes Museumsdorf, in dem die gute alte Zeit eines norwegischen Fischerdorfes konserviert wurde. Auf eine sehr charmante und romantische Art und Weise. In den Museums Hütten werden die traditionellen Fangmethoden gezeigt, es gibt eine urige Bäckerei und aus den Fischerhütten wurden längst gemütliche Ferienwohnungen.

Hafen von Nusfjord Lofoten Norwegen
Im restaurierten, kleinen Hafen von Nusfjord mit seinen bunt bemalten Fischerhütten.
Besucher in einem als Kolonialwarenladen gestalteten Cafe in Nusfjord Lofoten.
Das Cafe befindet sich im „Kolonialwarenladen“ des Fischerortes.
Museum Kaufmannsladen mit Kolonialwaren in Fächern
Alles so, wie damals war – oder so, wie man sich eine romantischer Version der guten alten Zeit vorstellt. Mit Kolonialwarenhändler, gläsernen Bonbon Dosen, Waffeln und gutem Kaffee.

In Deutschland fände ich das zwar auch sehr schön, aber auch ein wenig kitschig und unecht. In Norwegen jedoch, was ein sehr sicheres Reiseland mit vielen, total freundlichen Bewohnern ist – passt es und wirkt kein bisschen aufgesetzt. Die Bedienung im Cafe ist tatsächlich nett, weil sich das Hafen Cafe in Norwegen befindet. Und nicht, weil es die Konzernrichtlinie vom Betreiber eines Themenparks so vorsieht.

Wenn ich im deutschen IKEA geduzt werde weiss ich: in Wirklichkeit bin ich dem Angestellten völlig gleichgültig und das ist nur corporate identity. In Norwegen oder überhaupt in Skandinavien kann man sich viel mehr darauf verlassen, dass die Menschen es wirklich so meinen, wenn sie nett zu einem sind.

Um es Mal auf den Punkt zu bringen: ich mag Skandinavien so sehr, weil dort völlig normale und freundliche Menschen sind, die sich einfach nur respektvoll und anständig behandeln.

Ich merk gerade, dass ich anfange, etwas abzuschweifen, aber ich hatte vor mehreren Jahren einmal eine Begegnung in einem kleinen, dänischen Supermarkt, die mein Leben verändert hat. So stand ich mit meinen Einkäufen in der Schlange an der Kasse und es ging nicht voran. In dem Moment würde man in einem deutschen Supermarkt lautstark nach der Öffnung einer weiteren Kasse verlangen oder auf andere Weise seinem Unmut Luft machen. Ich war ärgerlich und tatsächlich kurz davor, genau das zu tun.

In dem Moment hat mir eine alte Dame, die in der Schlange hinter mir stand ein paar von ihren Bonbons angeboten. Das war mir in einem Supermarkt noch nie passiert. Ich hab die von der Grossmutter angebotenen Bonbons gelutscht. Kurz darauf war ich dran. So geht es offenbar auch.

Das war eine Begegnung, die ich nie vergessen habe. Ich habe mich später oft gefragt, was aus der freundlichen, ruhigen, Bonbon spendierenden Oma geworden ist. Dieser kurze Moment im dänischen Supermarkt hat mich jedenfalls nachhaltig verändert.

Erkenntnis: wir müssen uns nicht gegenseitig wie den letzten Dreck behandeln. Es ist völlig daneben, Stress zu machen. Einmal Luft holen, dann regelt sich alles mit etwas Geduld von allein. Wir können auch einfach freundlich zueinander sein, das Gegenüber wertschätzen und mit Respekt behandeln.

Anmerkungen dazu. Deutschland vs Skandinavien – enthält Politik

Diese Mentalität zeichnet Skandinavien aus. Um so mehr hasse ich inzwischen unser Gesellschaft. Die der Einwanderungs und Industrienation Deutschland. Wie respektlos die Menschen zueinander sind und speziell: wie sich (einige wenige) eingewanderte junge Männer aus arabischen oder nordafrikanischen Ländern aufführen. Nämlich laut, ignorant, machohaft, auf Religion + Führer fixiert, Argumenten nicht zugänglich und aggressiv. Exakt das Gegenteil von dem, was man als Besucher in Skandinavien erlebt.

Muss das so sein ? Muss eine Gesellschaft aggressives Fehlverhalten akzeptieren ? Oder religiös aufgeladene Zuwanderer, die ihrer Heimat den Rücken zugekehrt haben, aber nicht dazu lernen oder sich verändern wollen ? Meiner Meinung nach nicht.

Soo, nun aber zurück zum Thema Reisen & Lofoten … ist ja auch viel schöner.

Hamnoy und Reine – zu Recht ein Lofoten Highlight

Überblick über Hamnoy. Die kleinen, bewohnten Inseln werden durch geschwungenen Brücken und Dämme miteinander verbunden.
Ehemalige Fischerhütten am Meer. Ausnahmsweise einmal nicht in rot, vor einer geradezu magischen Bergkulisse.
Festhaeltinden Lofoten Norwegen mit roten Rorbuer Fischerhütten
Ein paar rote Rorbuer Fischerhütten vor dem markanten Massiv des Festhaeltinden – zu Recht eines der bekanntesten Fotomotive der Lofoten.
Zwei grasbewachsene Fischerhütten im Reine Fjord.

Im Hafen von Reine gibt es zwei Parkplätze: der erste wird von easypark bewirtschaftet und eine Übernachtung ist sehr teuer. Dahinter kommt ein kleinerer Platz, der nur 250 NOK in bar in einen Briefkasten kostet. Dort hab ich mehrere Nächte verbracht.

Mit interessanten Nachbarn !

Ein Trupp farbenfroher VW T3, diese werden von lofoten.vanlife vermietet. Mit jungen Leuten, die hier Abends dezent etwas Party gemacht haben. Und für Leben auf dem Parkplatz gesorgt haben.
Das ist die Yacht von Gabe Newell. Die „Rocinante“ lag mehrere Tage im Hafenbecken, bevor sie dann mit dem Begleitschiff „Dolle“ zu den südlichen Lofoten Inseln weiter gezogen ist.

Das grössere Versorgungsschiff hat noch ein Hubschrauber Landedeck, es lag wegen dem höheren Tiefgang draussen auf See vor Anker. Gabe Newell ist der Boss von Valve. Er hat mit Spielen (Half Life, Counterstrike) eine Vermögen gemacht, aktuell wird er auf 4,1 Milliarden Dollar geschätzt. Gelegentlich hab ich ihn im Fernglas zwischen den Schiffen hin und her schippern gesehen.

Zeit für etwas Kraxelei: rauf auf den Reinebringen

Im Nachherein, als ich mich zwei Tage später über den immer noch spürbaren, enormen Muskelkater in meinem Waden geärgert habe … dachte ich so bei mir: auf den Reinebringen hättest du auch einfach die Drohne raufschicken können !

Als Beweis, dass ich persönlich oben war kann ich jedoch ein Foto der Steintreppe vorweisen.

Um die 900 Höhenmeter den Berg hinauf zu überwinden haben vor zwei Jahren Sherpas aus dem Himalaya eine Steintreppe gebaut. Diese schlängelt sich kühn den Berg nach oben bis zur Spitze. Zwischendurch gibt es sogar kleine Sitzecken, um sich auszuruhen.

Oben warten zwei Dinge:

Zwei Touristen blicken vom Reinebringen aus auf die Berge der Lofoten in Norwegen
A) Eine spektakuläre Aussicht auf die Lofoten !
Über einhundert Touristen sind auf dem Berg Reinebringen Lofoten
B) Hunderte Touristen, welche für die spektakuläre Aussicht auf die Lofoten hier sind. In den Sommermonaten ist auf diesem sehr begehrten und gut ausgebauten Track ordentlich etwas los. Jetzt, wo man „nur“ noch eine Treppe hochgehen muss – um so mehr.
Berge der Lofoten bei klarem Himmel von Reinebringen aus gesehen
Die zerklüfteten Berge der Lofoten, ich hatte an dem Tag Glück mit dem Wetter und beste Weitsicht.
Blick auf den Ort Reine Lofoten Norwegen
Mit dem Wetter muss man etwas Glück haben, oft verstecken sich die Berge hier oben nämlich in dichten Wolken.
Blaues Schild A der Lofoten
Ein sehr berühmtes Ortschild in Norwegen: A Lofoten. A liegt ganz im Süden der Lofoten Inselkette

Suchst du nach einen prima Trick, damit Schilder (Türen, Briefkästen) nicht mit Aufklebern verschandelt werden ? Die Norweger haben das ^^ Schild mit Fett eingeschmiert. Aufkleber halten dann nicht und ein Edding schreibt auch nicht. Ich hab zwei, drei Aufkleber ganz leicht abgezogen und entsorgt, bevor ich das Foto gemacht hab.

Aussenansicht vom Torrfisk Museum in A Lofoten
Wer in A ist, sollte nachsehen, ob das Torrfisk / Trockenfisch Museum geöffnet hat. Als ich vor Ort war, war es eigentlich wegen einem Krankheitsfall geschlossen. Aber der Betreiber war zufällig dort und so durfte ich ganz umsonst kurz 15 Minuten gucken.
Portrait Aufnahme von getrocknetem Fisch
Schnell rein, ein paar beeindruckende Fotos machen, wieder raus …
In einer Pfanne brutzeln Kartoffeln, Schinken und zwei Eier
Kochaktion. Wenn einem die norwegischen Restaurants zu teuer sind, gibt es Hausmannskost a la Kartoffeln, klein geschnittenem Kochschinken und Eiern bei mir. Unter der Pfanne ist die Samsung Induktionskochplatte zu sehen. Stromsparender und sicherer kocht man unterwegs nicht, das Gerät begleitet mich seit Jahren.

Auf mich wartet nun die Fähre Richtung Festland, wo voraussichtlich etwas weniger los sein wird. Die Lofoten sind für viele ein Sehnsuchtziel, oft in Kombination mit dem Nordkap.

Ganz zum Schluss hab ich noch ein nicht weiter bearbeitetes Panoramabild vom Festhaeltinden.

Einfach nur schön !

Panorama Festhaeltinden  Lofoten Norwegen

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