Früher war eine vernünftige Taschenlampe Plicht bei jedem outdoor Ausflug – eine Funktion, die inzwischen ins Handy verlagert wurde.
Denn bei allem Smartphones lässt sich das Kamera Blitzlicht anknipsen – und schon hat man eine Taschenlampe. Funktioniert immer, kann nicht daheim vergessen werden und leere Batterien beim Einschalten muss man auch nicht befürchten.
Trotzdem kann eine richtig gute Taschenlampe unterwegs Sinn machen. Gute LED Taschenlampen leuchten besser als so eine winzige Handy-LED, Öl und Matsch ist kein Problem und zur Not fixiert man sie für irgend welche Reparaturen mit Klebeband an irgendwas.
Eine der typischen eBay Taschenlampen für AAA oder AA Zellen würde ich inzwischen überhaupt nicht mehr kaufen. Oft werben die Chinesen mit ganz viel Lumen, aber dafür halten die Batterien nur 30 Minuten. Ausserdem hatten fast alle Taschenlampen, die ich in meinem Leben so besessen hab, nach kurzer Zeit Aussetzer.
Erklärung: die meisten Taschenlampen für AAA Zellen haben einen kleinen Käfig für 3 Batterien eingebaut. Die 3 Batterien haben 6 Kontakte / Übergangsstellen. Zusammen mit den 2 Kontaktpunkten vom Käfig und dem Gewinde vom Deckel sind das 9 Übergangsstellen. Wenn nur an einem der 9 Punkte, wo der Strom von einem Kontakt zum nächsten wechselt etwas Korrosion / Oxydation ist, leuchtet die Taschenlampe nicht mehr – oder flackert.
Wesentlich zuverlässiger sind dagegen die neueren Taschenlampen, die mit nur einer Lithium Zelle vom Typ 18650 laufen. Die „18650“ ist eine der gängigsten Lithium Zellen überhaupt. Sie sitzt in 90% aller wechselbaren Notebook Akkus und wurde wegen der hohen Verfügbarkeit kurzerhand sogar im ersten Tesla Roadster verbaut. Dieser hat exakt 6831 Stück davon, in einem riesen Block.
Eine Übersicht über die verschiedenen Lithium Zellen Bauformen ist hier:
de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator#Bauformen
Der Gag ist, dass praktisch jeder ein paar 18650 Zelle bereits bei sich zu Hause hat: nämlich in Form von einem defekten oder ausgedienten Notebook Akku. Dort sind immer 4 bis 8 solcher Lithium Zellen verbaut und meist geht nur eine der Zellen kaputt. Oder die integrierte Ladeüberwachung hält eine Zelle für Tiefentladen. So oder so meldet sich dann der ganze Akku krank und das Notebook läd ihn nicht mehr.
Daher muss man sich nur eine richtig gute Taschenlampe für 18650 Lithium Zellen besorgen und ein passendes Ladegerät – die Akkus hat man vermutlich bereits.
Zum Laden der 3,7 Volt Lithium Zelle hab ich mir ein Kraftmax BC-1000 besorgt. Das kostet ca 15 Euro und wird mit einem gewöhnlichen Handy Mikro USB Ladekabel mit 1000 mA betrieben.
Arbeitsleuchte aus dem Baumarkt – Conmetall Meister Powerbank mit LED Licht
Ein Spontankauf aus dem Baumarkt, den ich nicht bereut habe. Die Arbeitsleuchte hat gerade einmal 17 Euro gekostet und bieten ein helles LED Licht. Die Lampe hat einen Haken, eine Magnethalterung und kann an einer Öse auf Schrauben gesteckt werden.
Die Arbeitslampe kann auch als Powerbank verwendet werden, um ein Handy damit aufzuladen. Dafür hat sie eine 5 Volt USB Buchse unter einer Abdeckung.
Es gibt zwei Kritikpunkte: die Arbeitsleuchte ist nur Spritzwasser geschützt, aber nicht wasserdicht. Aufgeladen wird sie über Mikro USB, nicht über USB-C, was zeitgemäss wäre. Das Preis / Leistungs Verhältnis ist für 17 Euro aber wirklich sehr gut.
eine weiße LED hört weniger 3,0V auf zu leuchten, es kann keine tiefere Entladung geben
Es sind keine 16850 sondern 18650 Akkus. In den Angaben sind die Abmessungen: Durchmesser 18mm, Länge 650mm
Ansonsten Danke für Deine super Seite – besonders für die „selbstlose“ Mückentestreihe und die Infos zu den SIM-Karten.
Ahh danke ! Zahlendreher … typisch für mich. Hab ich korrigiert.
Vorsicht!!! Der Betrieb von Lithium Ionen Batterien ohne Schutzschaltung ist u.U. brandgefährlich. Die Zellen dürfen zwingend nur im Spannungsbereich zwischen 2,5 und 4,2 Volt betrieben werden. In der hier beschriebenen Betriebsweise kann es zur Tiefentladung kommen … die Zellchemie führt dann zu internen Auflösungen, diese wiederrum können nach erneutem Laden zu einem internen Kurzschluss mit Temperaturzunahme und Zündung der Zellen führen. Das Dell Foto zeigt das BMS (Batterie Management System), diese Schutzschaltung gibt es auch für Einzelzellen (ebay Suche: 1S BMS 3A 3.7V) ab ca. 30Cent. Bei meinen LED Taschenlampen ist der Hüllrohrdurchmesser groß genug um dieses 1s BMS neben der Zelle mit Schrumpfschlauch zu befestigen. Baut man sich mit Nickelstreifen (z.B. 0,1x6mm) neue vom ursprünglichen Plus Minus isolierte Pole, dann können die Zellen ohne weitere Änderungen in der Taschenlampe und im Ladegerät genutzt werden. Das Recycling von Li-Ion Akkus für Anwendungen als Einzelzellen bis hin zur Nutzung als Vielzellen-Powerwall hilft der Umwelt … aber Sicherheit geht vor: Li-Ion Akkus sind zwingend gegen Überladen, Tiefentladen und Überströme elektronisch zu schützen.
Die von mir verwendete und im Bild gezeigte Convoy S2+ Taschenlampe hat eine integrierte Spannungsüberwachung. Wenn die 16850 Zelle fast leer ist, fängt die Taschenlampe an zu blinken. Das Licht geht dann alle 5 Sekunden kurz aus. Wenn die Spannung weiter fällt, schaltet sich die Taschenlampe ab. Das sehr preiswerte Kraftmax BC-1000 Ladegerät kann nur Lithium Zellen laden, nichts anderes und hat eine Überwachung der Zelle. Kurzgeschlossene oder defekte Zellen erkennt das Gerät daher. Zellen, die sehr lange Zeit tief entladen waren läd das Ladegerät nicht mehr. Das etwas größere BC-4000 zeigt zusätzlich an, wie viel Strom aufgenommen wurde. Zellen, die entladen waren, aber nur sehr wenig Strom bin zum „voll geladen“ Zustand aufgenommen haben kann man dann sofort als defekt aussortieren.